RIVERSEA - Out Of An Ancient World
Mehr über Riversea
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigen (Just For Kicks)
- Release:
- 20.10.2012
- In The Beginning...
- The Song
- Is That What God Wants
- Halo
- The Fallen
- Eden
- Still Home
- Falling Stars
- Wiser
- Freeze The Frame
- Still Home (reprise)
- Out Of An Ancient World
Eine eher durchschnittliche Prog-Rock-Angelegenheit
"Out Of An Ancient World" ist der Versuch einer vom Namen her unbekannten Band, ihre Duftnote bei der schier unüberschaubaren Anzahl an Prog-Rock-VÖs zu setzen. Mit der Unterstützung von etlichen Gastmusikern aus britischen Gefilden legen RIVERSEA ihren selbst produzierten Erstling vor, der bei Just For Kicks im Vertrieb gelandet ist.
Auf diesem Album geht es nicht so pompös zu, wie es viele englische Symphonic-Prog-Großmeister vorgelebt haben, und nicht so modern, dass man sich in Post- oder Core-Gefilden wiederfinden würde. Vielmehr ist es ein schwelgerischer Artrock, wie ihn zuletzt ANATHEMA auf ihren letzten Veröffentlichungen kultiviert haben. Stets an der Grenze zum poppigen und mit viel Unterstützung durch Streicher-Samples und ähnliche Spielereien. Dennoch schaffen es RIVERSEA, ein paar Ausrufungszeichen zu setzen, beispielsweise in Form des adretten Rockers 'The Fallen'. Mit einem Schuss PORCUPINE TREE kommt man dem Ziel schon näher, wenn man die Musik gerne verorten mag. Gerade das melodiös-groovende Bassfundament erinnert sehr an die Prog-Helden mit Steven Wilson am Mikro.
Wenn es ruhiger wird wie bei 'Eden', dann erinnert das an die Akustik-Intermezzi junger DREAM THEATER, wobei gesanglich nicht das warme Timbre und sanfte Vibrato eines James LaBrie erreicht wird. Was mich nicht zu Begeisterungsstürmen hinreissen lässt, ist die Tatsache, dass teilweise wenig aus den Ideen gemacht wird. Eine Midtempo-Halbballade, die aus einer getragenen Klavier-Passage hervorgeht, hat jede Alternative-Kapelle im Repertoire. Streicher und Synthi versuchen zwar, der Nummer einen anderen Vibe zu verpassen, leiden aber unter einem nicht richtig stimmigen Arrangement.
Grund zur Hoffnung bleibt bei den Songs, die nicht ins gleiche Horn stoßen und versuchen, anderswo Akzente zu setzen. 'Wiser' wäre da ein Kandidat, der ebenso gerne mehr FLOYD'sche Stilmittel verwursten dürfte wie der Nachfolger 'Freeze The Frame'. Jubelschreie und Platzstürme bleiben jedoch ebenfalls aus, zu plätschernd läuft die Musik am Hörer vorbei, ohne sich wirklich aufdrängen zu wollen. So bleibt am Ende ein durchwachsener Eindruck eines Albums, das sich nicht so richtig traut und dadurch einige Längen aufweist. Gute Song(teile) sind vorhanden, der Gesamteindruck kommt aber nicht über ein "in vielen Bereichen ordentliches Album, das nicht mitreißt" hinaus. Sechs Punkte gehen auf die Insel.
Anspieltipps: 'In The Beginning', 'The Fallen'
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Nils Macher