RIVERSIDE - Memories in my head
Mehr über Riverside
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Glassville Records (Alive)
- Release:
- 10.06.2011
- Goodbye Sweet Innocence 10:40 - Riverside
- Living In The Past 11:59 - Riverside
- Forgotten Land 9:59 - Riverside
Eine Zeitreise mit den polnischen Progmeistern!
Unsere frickelfreudigen Polen nennen es eine EP, aber andere machen bei fast 33 Minuten Länge ja kürzere Alben. Dennoch, drei Songs sind auch wieder irgendwie zu wenig, um das Ganze Album zu nennen. In diesem Fall ist das aber auch Programm, denn RIVERSIDE sind ins Studio gegangen, um ihr zehnjähriges Bandjubiläum zu feiern und mit dieser EP eben diese zehn Jahre und die Frühphase ihrer musikalischen Tätigkeit wieder aufzugreifen.
Mindestens letzteres gelingt ausgezeichnet. Soll heißen, "Memories In My Head" hat herzlich wenig mit "Anno Domini High Definition" zu tun. Sphärische Klänge, lange Instrumentalpassagen und ein insgesamt sehr lockere und luftige Arrangements rückt die Lieder in Richtung Filmmusik und auch in die Gegend von esoterischen Klängen, doch dazwischen kommt immer wieder Mariusz Dudas markante Stimme und macht deutlich, wer hier musiziert. Aber der Drive, die Härte, die Knackigkeit des letzten Albums ist an keiner einzigen Stelle auf dieser EP zu hören.
Der Opener 'Goodbye Sweet Innocence' started mit drei Minuten Einführung, die schon so ein bisschen zum Vorspulen einlädt, bevor endlich die Musik wirklich losgeht. Alle drei Stücke klingen tatsächlich wie aus einem Stück und zaubern sicher ein Lächeln auf die Gesichter der Fans. Ich glaube, einen richtig schlechten Song können die Polen gar nicht komponieren. Aber wenn ich eben ein paar wenig euphorische Worte zum Anfang der EP gesagt habe, so muss man das gleiche noch mehr über das Ende des dritten Songs, 'Forgotten Land', sagen. Das elektronische Gedudel habe ich bereits beim dritten Mal hören ausgemacht.
Muss man also diese EP haben? Na ja, das ist eigentlich keine Frage. RIVERSIDE haben noch kein Album abgeliefert, dass man nicht haben muss, und das gilt auch für ‘Memories In My Head‘. Die drei Songs sind großartige Progstücke, und auch wenn nicht alles perfekt ist und auch wegen der besagten Passagen der mittlere Track ganz oben auf dem Treppchen steht (Reihenfolge? Gerne: Sieger ist 'Living In The Past', der zweite Platz geht an 'Forgotten Land' und Bronze holt sich 'Goodbye Sweet Innocence'), so ist es natürlich ein progressives Highlight. Aber wer nach "Anno Domini High Definition" auf die neue EP hofft, der sei gewarnt: PINK FLOYD schimmern durch, und irgendwie klingt das kompositorisch ein wenig nach Steven Wilson. Mindestens der Härtegrad stimmt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger