ROAD TO JERUSALEM - Road To Jerusalem
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2018
Mehr über Road To Jerusalem
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- ViciSolum Productions
- Release:
- 02.03.2018
- Andromeda's Suffering
- Under Your Skin
- Village
- Widowmaker
- Poison Ivy
- Ragtime Woman
- Behold In Now
- Them
- Jack O'Diamonds
Nicht die Summe aller Beteiligten, sondern – etwas anderes.
Als ich die Liste der Musiker sah, war ich ein wenig überrascht, dass ich in den Genuss kommen sollte, das Debütalbum von ROAD TO JERUSALEM zu rezensieren, denn die Zutaten klingen doch sehr hart: Per Møller Jensen am Schlagzeug, den wir von THE HAUNTED, INVOCATER und KONKHRA kennen, und von letzterer Band kann man auch Michael Skovbakke kennen. Dazu kommt mit Bassist Andreas Holma ein noch härteres Kaliber mit Erfahrung aus HYPOCRISY, SCAR SYMMETRY, und SOILWORK und ein mir unbekannter Sänger namens Josh Tyree. Das klingt nach einer Mischung aus Thrash und Death Metal. Doch weit gefehlt!
Laut Aussage der Band sollte ROAD TO JERUSALEM eine harte Musik machen, die groovt und swingt. Jetzt, wo ich das so höre, verstehe ich tatsächlich, was die Jungs meinen. Sie haben mal eben mit Verve ihre Vergangenheit über Bord geworfen und bewegen sich im Classic Rock, verbinden das Ganze mit Merkwürdigkeiten, die die Siebziger aufleben lassen. Die Band beschreibt sich in 'Widowmaker' passend selbst, als Josh singt: "You take what you want, do just as you please". Tatsächlich muss man sich auf das Debüt der vermeintlichen Metal-All-Stars einlassen, denn leicht zugängig sind nicht alle Stücke, sondern verlegen sich aufs Wildern. Da habe ich unwillkürlich den Ansatz von PSYCHOTIC WALTZ in 'Poison Ivy', gemischt mit LED ZEPPELIN, aber auch BLUE CHEER lugt um die Ecke. Die Retrowelle ist wohl noch lange nicht zu Ende.
Nur gelegentlich allerdings schaffen es die Vier, den Hörer wirklich mitzureißen. Die Topsongs dazu sind 'Behold In Now', 'Village' und 'Under Your Skin', auf die meisten anderen muss man sich in Ruhe einlassen, dann gibt es sehr überzeugende Groover und Swinger zu entdecken. Doch diese Sperrigkeit macht das ROAD TO JERUSALEM-Debüt zu einem Album, das Aufmerksamkeit geradezu verlangt, dann kann man genießen, wie es klingen würde, wenn LED ZEPPELIN psychedelisch proggte. Coole Sache.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger