ROADWOLF - Midnight Lightning
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2023
Mehr über Roadwolf
- Genre:
- Heavy Rock/Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 19.05.2023
- On The Run
- Midnight Lightning
- Mark Of The Devil
- Supernatural
- High Under Pressure
- Sons Of The Golden Horde
- Don't Deliver Us From Evil
- Running Out Of Time
- Savage Child
- Isolated Hearts
Der nächste Schritt?
Da in einigen Regionen der Alpenrepublik zuletzt Verunsicherung herrschte, wie mit der Tatsache umzugehen wäre, dass sich auch hier immer mehr Wölfe ansiedeln und logischerweise auch entsprechend auf Futtersuche gehen, hat es der "Canis Lupus" zuletzt immer wieder in die Schlagzeilen geschafft. Auch den Jungs von ROADWOLF wäre eine solche Medienaufmerksamkeit zu gönnen, schließlich stellt das Quartett drei Jahre nach seinem Debüt "Unchain The Wolf" unter Beweis, dass die Leistung darauf kein Zufall gewesen sein kann.
Zwar konnte man dieses Mal die Tracks im Vorfeld nicht bei diversen Live-Shows auf ihre Bühneneignung testen, da die vier Musiker inzwischen aber die entsprechende Reife und Erfahrung besitzen, steht außer Frage, dass auch ihre neuen Nummern bei Konzerten zur Wirkung kommen werden. "Midnight Lightning" setzt im Prinzip auch dort an, wo der Erstling aufgehört hat. Dennoch hat sich der Vierer keineswegs auf eine "Erfolgsformel" verlassen, sondern sich sogar an Neuerungen und Experimenten versucht.
Der Einstieg ins Geschehen erfolgt jedoch mit klassischem Heavy Metal der rasanten Art. Sowohl 'On The Run' als auch der Titeltrack haben nicht nur sämtliche Band- und Genre-Trademarks zu bieten, sondern lassen zudem auch erkennen, dass ROADWOLF immer noch exakt für jene Art von Musik steht, die den Jungs am Herzen liegt. Auch 'Mark Of The Devil' und 'Sons Of The Golden Horde' lassen sich als traditionelle Metal-Tracks bezeichnen, vorgetragen mit jeder Menge Herzblut.
Dazwischen gibt es mit 'Supernatural' eine gelungene Halbballade, die an jene Tage erinnert, in denen es durchaus Usus war, auf Metal-Alben mit derlei Klängen für Abwechslung zu sorgen, die Kitschkiste dabei aber geschlossen, und damit auch die Tränendrüsen unter Kontrolle, zu halten. Überraschend experimentierfreudig klingt auch 'High Under Pressure', in dem sich die Gitarre in der Solopassage mit einem Saxophon duelliert. Hätte man so wohl nicht unbedingt erwartet - und noch weniger, dass dieser Versuch sogar als voller Erfolg zu werten ist! Auch, weil Experimente, die den Sound auflockern, generell kein Thema darstellen, so lange sich die Band danach nicht unbedingt mit aller Gewalt neu erfinden muss.
Das hat ROADWOLF ohnehin nicht nötig und liefert mit 'Don’t Deliver Us From Evil' und 'Running Out Of Time' stattdessen abermals lässig intonierten Metal der alten Schule in variantenreicher Art. Als Kontrapunkt zum gen Speed Metal tendierenden 'Savage Child' lässt man uns als Ausklang mit 'Isolated Heart' noch eine von einem Klavier begleitete Ballade hören. Auch diese Nummer lässt sich als gelungen betrachten. Nicht zuletzt, weil Sänger Franky Bauer hier zwar eine überaus emotionsgeladene Vorstellung liefert, es jedoch vermeidet, sich zu überschätzen und seine Stimme zu malträtieren.
Gratulation zu einem lässigen Album, das den nächsten Schritt auf der Erfolgsleiter liefern sollte. Bleibt bloß noch zu hoffen, dass man demnächst wieder vermehrt von ROADWOLF-Sichtungen berichten wird!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer