ROB ZOMBIE - The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser
Mehr über Rob Zombie
- Genre:
- Horror Punk / Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Universal Music
- Release:
- 29.04.2016
- The Last Of The Demons Defeated
- Satanic Cyanide! The Killer Rocks On!
- The Life And Times Of A Teenage Rock God
- Well, Everybody's Fucking In A U.F.O
- A Hearse That Overturns With The Coffins Bursting Open
- The Hideous Exhibitions Of A Dedicated Gore Whore
- Medication For The Melancholy
- In The Age Of The Consecrated Vampire We All Get High
- Super Doom-Hex-Gloom Part One
- In The Bone Pile
- Get Your Boots On! That's The End Of Rock And Roll
- Wurdalak
Der Meister des Horror-Trashs ist zurück!
Kult, Trash und Kreativtät, das sind wohl die drei treffendsten Begriffe für das Horror-Schock-Rock-Gesamtkunstwerk ROB ZOMBIE. Immerhin hat der als Robert Bartleh Cummings geborene Film-Produzent, Regisseur und Musiker mit seinem einzigartigen Gespür für abgedrehte Wortspiele und trashige Klangexperimente in den letzten Jahren seinen ganz eigenen musikalischen Stilmix erschaffen, der schon bei den ersten Noten eines jeden Songs auf Anhieb zu erkennen ist. Wer dabei dachte, dass Zombie mit dem 2013er Langspieler "Venomous Rat Regeneration Vendor" schon den Zenit in Sachen abgedrehter Albumtitel erreicht hatte, der wird vom Namen des neuesten Werkes aus der Schmiede von Mr. Zombie eines besseren belehrt. "The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser" heißt das gute Stück und präsentiert den Meister des Trash wieder einmal in Hochform.
Musikalisch umfasst bereits der Opener 'The Last Of The Demons Defeated' all das, was den Sound des Amerikaners ausmacht. Hier verschmelzen Film-Zitate, billige Keyboards und die herrlichen Gitarren-Riffs aus der Feder von John 5 zu einem unverwechselbaren Mix, den so wohl nur der in Massachusetts geborene Schock-Rocker kreieren kann. Die einzelnen Bestandteile würden dabei wahrscheinlich bei jeder anderen modernen Produktion für kritische Anmerkungen sorgen, ja wenn nicht sogar zu Punktabzügen führen, doch im Gesamtbild funktioniert die leicht kitschige Mixtur aus Sixties-Sound und Metal auch auf der neuesten Langrille wieder einmal perfekt.
Einzig die wirklich eingängigen Hits, die der Vorgänger "Venomous Rat Regeneration Vendor" mit Tracks wie 'Teenage Nosferatu Pussy' oder dem unsterblichen Reim-Monster 'Ging Gang Gong De Do Gong De Laga Raga' noch in Fülle zu bieten hatte, sucht man auf der aktuellen Scheibe zuerst vergebens. Viel mehr sind die insgesamt zwölf Songs der Platte deutlich sperriger ausgefallen und wirken in ihrer Gesamtheit eher wie ein auf Metal gebürsteter Horror-Filmsoundtrack, der dementsprechend auch seine volle Wirkung erst nach mehreren Hördurchläufen voll und ganz entfaltet. Für den Sountrack-Ansatz spricht außerdem, dass sämtliche Tracks nahezu nahtlos ineinander übergehen, wodurch hier nie der Eindruck eines klassichen songbasierten Langspielers entsteht. Trotzdem hat auch "The Electric Warlock Acid Witch Satanic Orgy Celebration Dispenser" mit dem textlich wunderbar witzigen 'The Hideous Exhibitions Of A Dedicated Gore Whore', dem genialen 'The Life And Times Of A Teenage Rock God' oder dem Industrial-Brecher 'In The Age Of The Consecrated Vampire We All Get High' einige grandiose Hits zu bieten, die dieses mal nur eben etwas mehr Zeit benötigen, um ihre gesamte Wirkung zu entfalten.
So ist die neueste Langrille alles in allem wieder ein typisches Release aus der Feder von Mr. Zombie geworden, der seinen sowieso schon mit Kult-Status veredelten Backkatalog um ein weiteres Glanzlicht aufstockt. Mit dem Klassiker "Hellbilly Deluxe" und dem starken Vorgänger kann die Platte zwar nicht ganz mithalten, steckt aber trotzdem mal locker jedes Werk von modernen Schock-Rock-Newcomern in die Tasche. So wird schlussendlich jeder, der bisher mit dem Werk des trashigen Amerikaners nichts anfangen konnte, auch dem neuen Album nichts abgewinnen können, für Fans ist die Platte aber ein absoluter Pflichtkauf.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs