ROBERT JON & THE WRECK - Ride Into The Light
Mehr über Robert Jon & The Wreck
- Genre:
- Southern Rock / Americana
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Journeyman Records
- Release:
- 04.08.2023
- Pain No More
- Who Can You Love
- Come At Me
- One Of A Kind
- Bring Me Back Home Again
- West Coast Eyes
- Don't Look Down
- Ride Into The Light
Die perfekte Platte für einen lauen Sommerabend!
ROBERT JON & THE WRECK tauchte erstmals nach der Corona-Pandemie auf meinem Radar auf, denn Frontmann Robert Jon Burrison und seine Mitstreiter waren einer der ersten Acts aus Übersee, die nach den Lockdowns die deutschen Konzerthallen betourten. Seither habe ich den Mix aus Rock, Country und Americana, den die Amerikaner schon seit dem Jahr 2011 zelebrieren, sehr lieb gewonnen und bin natürlich entsprechend gespannt darauf, was uns nun auf dem siebten Langdreher "Ride Into The Light" musikalisch kredenzt wird. Nicht alle der insgesamt acht Tracks sind dabei neu, setzt sich der Silberling doch aus vier frischen Tracks und den vier Songs der kürzlich erschienen EP "One Of A Kind" zusammen.
Musikalisch erwarten uns entsprechend auch wenig große Überraschungen, denn im Kern liefert der Fünfer weiterhin sonnengetränkte Rock'n'Roll-Hymnen, die mächtig Südstaaten-Luft atmen und bequem zwischen den eingangs erwähnten Genre-Stühlen sitzen. Neu ist allerdings, dass neben den erfahrenen Produzenten Don Was (JOHN MAYER) und Kevin Shirley (JOE BONAMASSA, IRON MAIDEN) auch Blues-Guru Joe Bonamassa und Josh Smith im Team hinter den Kulissen mitgewirkt haben, was alleine schon verdeutlichen sollte, wie weit es das Quintett in den zwölf Jahren Bandgeschichte gebracht hat.
Los geht es auch direkt extrem vielversprechend mit dem beschwingten Rocker 'Pain No More', der zwischen fuzzigen Gitarrenriffs und entspannten Southern-Rock-Strophen pendelt und mich mit seinem beschwingten Beat stark an LYNYRD SKYNYRD erinnert. 'Who Can You Love' ist dagegen eine klassische Ballade, die deutlich mehr in Richtung Nashville schielt, dabei aber nie in Kitsch abdriftet und schlussendlich von einer wunderschönen Refrainmelodie veredelt wird. 'Bring Me Back Home Again' und 'West Coast Eyes' schlagen musikalisch in eine ähnliche Kerbe, überzeugen dabei mit massivem Siebziger-Vibe, und gerade der erstgenannte Track punktet bei mir persönlich mit seinen tollen Slide-Gitarren. Besser gefällt mir ROBERT JON & THE WRECK aber sogar noch, wenn es mit erhöhtem Tempo zur Sache geht. Gerade dann wird Roberts rauchige Stimme, die auch ordentlich Biss zeigen kann, immer am besten in Szene gesetzt. Gepaart mit diesem untrüglichen Gespür für tolle Hooklines und den immer wieder eingestreuten Slide-Gitarren werden 'Don't Look Down', 'One Of A Kind' und 'Come At Me' so zu meinen persönlichen Hits auf einer Scheibe, die generell keine Fehltritte zu verzeichnen hat. Schlussendlich sollte aber auch der poppige Sommerhit 'Ride Into The Light' nicht unerwähnt bleiben, der die Scheibe mit unheimlich positiver Stimmung zu Ende bringt und noch einmal eine andere Facette des Bandsounds offenbart.
Angesichts dieser grandiosen Platte wundert es mich auch überhaupt nicht, dass Mr. Bonamassa hier schnell zugeschlagen und Robert und Co. für sein Label Journeyman Records unter Vertrag genommen hat, denn mir würde im Schnittfeld der uramerikanischen Südstaaten-Rock-Genres keine andere junge Band einfallen, die es momentan mit ROBERT JON & THE WRECK aufnehmen könnte. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass sich das Regenwetter bald wieder aus Deutschland verzieht, denn diese Platte schreit gerade dazu danach, bei brütender Hitze und offenem Fenster auf der nächsten Autofahrt gehört zu werden. Großartig!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs