ROBERT PEHRSSON'S HUMBUCKER - Robert Pehrsson's Humbucker
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2013
Mehr über Robert Pehrsson's Humbucker
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- High Roller Records (Soulfood)
- Release:
- 08.11.2013
- Haunt My Mind
- Serious
- Keep Me In Your Heart
- Can't Change
- Running For Shelter
- Wasted Time
- Mesmerizing Shadows
- Who Else Is On Your Mind
- Falling Into Darkness
Feiner, altmodischer Abgeh-Stoff.
Ich gebe zu, dass mir der Name Robert Pehrsson auch erst einmal gar nichts sagte. Der gute Mann ist seit annähernd 20 Jahren in der schwedischen Musikszene. Der gute Mann stammt allerdings ursprünglich aus der Death'n'Thrash-Szene und hat unter anderem bei DEATH THRASH, RUNEMAGICK und NECRONAUT gespielt. Entsprechend hoch ist die Anzahl der prominenten Gastmusiker auf seiner ersten Soloscheibe. Namen wie THE HELLACOPTERS, ENTOMBED und ENFORCER tauchen auf und machen neugierig und das ist gut so.
Warum? Weil die Musik auf diesem Album herrlich frisch, unverbraucht und ehrlich klingt. Inspiriert von den alten Größen wie THIN LIZZY, UFO und auch DEEP PURPLE legen die Herrschaften hier neun kurzweilige Nummern aufs Parkett, die jeden Freund der aktuellen Retrowelle begeistern sollten. Dabei klingt ROBERT PEHRSSON'S HUMBUCKER weder wie eine Kopie der alten Helden, noch wie ein aus Kalkül gestricktes Album. Die Nummern versprühen Spielfreude und Herzblut und die nötige Portion Eigenständigkeit. So hat man mit 'Can't Change' eine blubbernde 70s-Pop-Nummer am Start, die so eingängig und glatt klingt, dass man sie tagelang nicht aus dem Kopf bekommt. Selbst in diesem Song gibt es aber ein kurzes und knackiges Solo von Pehrsson, das aufhorchen lässt. Der Mann hat ein Gespür für tolle Melodien.
Dies bleibt aber die einzige Nummer, die so poppig aus den Boxen tönt. Auf allen anderen Titeln dominiert ganz eindeutig die Gitarre. Im direkten Anschluss gibt es dann konsequenterweise mit 'Running For Shelter' gleich einen der härteren Titel des Albums zu hören. Das beinahe grollende Schlagzeugspiel verleiht dieser Nummer einen feurigen Schub nach vorne und die wunderbar eingesetzten mehrstimmigen Gesangsharmonien erfreuen jedes altmodisch verlötete Musikherz. In 'Mesmerizing Shadows' packt Robert dann endlich auch mal die Kratzbürste aus. Seine sonst eher glatte Stimme klingt in dieser Nummer wunderbar kehlig und verleiht dem Song eine angenehme Rohheit. Dazu die wunderbaren doppelläufigen Gitarren und fertig ist der Kniefall vor der dünnen Liesel.
Die hellsten Lichter auf dieser durchaus nicht schlecht beleuchteten Scheibe heißen aber 'Haunt My Mind' und 'Who Else Is On Your Mind'. Klug durchdacht startet das Album mit der ersten dieser beiden Nummern gleich knackig auf den Punkt rockend, entpuppt sich der zweite Titel als soon-to-be-classic. Das treibend-galoppierende Riffing dieser Nummer und der fantastische Chorus sollten den Song zu einer Bandhymne werden lassen. Wer auf die großen Helden steht, die ich weiter oben angeführt habe, muss hier auf jeden Fall ein paar Ohren riskieren.
Sehr feines Album.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae