ROBESPIERRE - Garden Of Hell
Mehr über Robespierre
- Genre:
- NWoBHM / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Shadow Kingdom Records
- Release:
- 19.01.2018
- Punish Oppressors
- Mare Of Steel
- Dwelling In The Shadows
- Feed The Fire
- The Black Mirror
- Men Of Violence
- Dagon Rises
- Fear
- Welcome To The Cult
- I Am A Flower (In The Garden Of Hell)
Debüt-Album 35 Jahre nach der Gründung!
ROBESPIERRE ist selbst vielen beinharten NWoBHM-Fans nicht bekannt. Die Briten sind bisher nur durch eine Compilation alter Aufnahmen bekannt geworden, bieten uns 35 Jahre nach der Gründung nun aber doch ein Debüt-Album mit "Garden Of Hell". Geboten wird sehr traditioneller Metal mit kauzigem Gesang, der mich durchaus an PAGAN ALTAR oder ASHBURY mit Speed-Touch erinnert, freilich ohne deren Klasse zu erreichen.
Das Artwork kann mich nicht wirklich begeistern - da steht Shadow Kingdom Records meist für höhere Qualität.
'Punish Oppressors' ist sowohl von den siebziger Hard-Rock-Geschichten als auch vom Punk inspiriert und atmet das Flair der NWoBHM. Der Sound ist nicht besonders druckvoll, die Gitarren klingen etwas verwaschen. Das ist sicher Absicht, kann mich in diesem Kontext aber nicht wirklich überzeugen. Trotzdem steigert sich das Album nach dem eher blassen Opener deutlich und kann mich zumindest phasenweise begeistern. Der handwerklich ordentlich gemachte und völlig verstaubt klingende Metal, der selbst für KIT oder HOA eher zu altmodisch wäre, hat ein ganz eigenes Flair, das für jeden Hörer zur Love-it-or-hate-it-Geschichte werden dürfte. Mir sagt es dann doch zu.
'Mare Of Steel' klingt wie rauheres PAGAN ALTAR-Material und funktioniert dabei irgendwie. Das könnte auch ein Tape von 1980 sein. 'Dwelling In The Shadows' bietet Gitarrenlinien, die auch gut zu CIRITH UNGOL passen würden. Und das ist ja nicht die schlechteste Referenz. Weiter gehts mit 'Feed The Fire', einer schnelleren Nummer, die auch ein bisschen an ANVIL erinnert und für das Album verhältnismäßig modern klingt - also eher nach Mitte der Achtziger. Das stampfig-doomige 'The Black Mirror' kann mit schönen Gitarrenlinien aufwarten, und auch der Gesang überzeugt wieder in PAGAN-ALTAR-lastigem Tonfall. Die Band hatte offensichtlich Bock auf Doom, und das ist gut so.
'Men Of Violence' krankt etwas an einem schwachen Refrain (der schwächste Song des Albums), aber 'Dagon Rises' entschädigt dafür. Da gibt es ein paar Chöre, die fast schon genial dilettantisch klingen. Dann das gefühlvolle Schlagzeugspiel und das töfte Riffing in Verbindung mit einem intensiv-doomigen Refrain ergeben ein Highlight des Albums. Auch 'Fear' ist eine gute Nummer, die das überwiegend gute Niveau halten kann.
Mit 'Welcome To The Cult' neigen wir uns dann langsam dem Ende der Scheibe entgegen. Das coole Riffing ist weniger doomig und mehr in der NWoBHM verwurzelt. Zum Schluss gibt es den verkappten Titelsong 'I Am A Flower (In The Garden Of Hell)', eine längere ruhige Nummer, die etwas abfällt. Insgesamt ist es kein Überalbum, mit dem ROBESPIERRE erstmals auf der Bühne der Metal-Szene erscheint. Trotzdem haben die Briten eine gute Platte aufgenommen, die vor allem Fans von PAGAN ALTAR, der NWoBHM und kauzigem Retro-Metal begeistern könnte.
Anspieltipps: Mare Of Steel, The Black Mirror, Dagon Rises.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer