ROBINSON, JOE - Trail Of Tears
Mehr über Robinson, Joe
- Genre:
- Hardrock/Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 22.03.2024
- Cold Hearted Woman
- Loner
- Trail Of Tears
- On The LIne
- Missing You
- I Believe
- Blue Skies
- Lies
- Situations
- Out Of Time
Aus dem tiefsten Untergrund der Neunziger.
Das Album "Trail Of Tears" hat mittlerweile dreißig Jahre auf dem Buckel und erfährt eine Wiederveröffentlichung. Muss dann wohl zumindest mal einen gewissen Erfolg gehabt haben, oder? Nur: Es ist nahezu nichts darüber im Netz zu finden. Da ich Herrn Robinson nicht kenne, versuche ich mich mal schlau zu machen, aber das scheitert kläglich. Ist mein Google-Fu zu schlecht?
Da der Bursche auch noch ein paar andere Alben parallel veröffentlicht, drei Stück an der Zahl, versuche ich es damit mal und werde fündig. Hier ist, was ich aus dem Press-Release und dem Netz zusammenklauben konnte: Joe Robinson stammt aus Kentucky, macht seit den Achtzigern Musik, von der aber im Web nichts zu finden ist, nicht einmal auf Discogs.com, hat sich der härteren Musikseite verschrieben, er ist immerhin in den Metal Archives gelistet, aber auch nur mit vier Releases seit 2023, und - nun, das war es dann auch.
Wie sagt man so schön? "Let the music do the talking." Okay, denn an dieser Stelle wird es erneut merkwürdig, denn "Trail Of Tears" ist ein starkes Melodic-Rock-Album, das eigentlich, wenn es 1995 veröffentlicht worden ist, mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte. Joe Robinson hat sich mit Jody Keith am Bass und Brien Santos am Schlagzeug verstärkt und in nur zehn Stunden das ganze Album eingezimmert, mit Unterstützung des Tontechnikers Lonnie Park, der auf 'On The Line' in die Tasten gegriffen hat. Dabei sind zehn Hardrock-Hymnen entstanden, die offensichtlich einen Achtziger-Touch transportieren, aber das ist okay, war es doch die Hochzeit des Arena Rock.
"Trail Of Tears" enthält fast durchgehend kraftvolle Rocker wie den Opener 'Cold Hearted Woman', der behutsam in das Album einführt und dann losrockt, das coole 'Loner' und das End-Triplett 'Lies', 'Situations' und 'Out Of Time'. Dazwischen sorgen der mit akustischer Gitarre versehene Titelsong, das poppige 'On The Line', wie oben schon geschrieben mit Keyboards, sowie die beiden balladesken Stücke 'Missing You' und 'Blue Skies' für Abwechslung.
Das Album wirkt handgemacht, erdig, hat keinen herausragenden Sound und Joe Robinson ist ein guter, aber bei weitem kein hervorragender Sänger, ein guter Songwriter, der hier kein Rad neu erfindet oder die Musikwelt revolutioniert. Doch aus der Mischung entsteht ein unerwartet starkes Hardrock-Album mit Herz, dessen Qualität mir erst jetzt wirklich bewusst wird. Ich wollte nämlich noch zwei, drei Anspieltipps geben, aber ich kann nicht nicht entscheiden. Die Songs sind alle gut und deswegen möchte ich auf die Bandcamp-Seite des Musikers verweisen, da kann man nämlich reinhören und das Album auch gleich bestellen, bestellen, wenn auch nur digital.
Cold Hearted Woman
https://www.youtube.com/watch?v=DUJ8RPkkkUY
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger