ROCKBLOCK 3001 - Daydancer
Mehr über Rockblock 3001
- Genre:
- HardRock
- Label:
- Code Red
- Release:
- 25.04.2005
- Intro
- Daydancer
- Diary Of Repentance
- Honeycutt
- Get Rid Of Your Moustache
- Desert Charming
- Captain Seletion
- Paris – Dakar
- Elektro The Rapist
- Flash D`ôr
Es gibt eine kleine Provinz-Band, der ich mal gedanklich den Stempel verpasst habe, dass ihr instrumentales Intro das Beste ist, was sie zu bieten hat – ein wirklich hartes Los! Zugegebenermaßen hatte ich ein ähnliches Gefühl, als ich zum ersten Mal das Album "Daydancer" von ROCKBLOCK 3001 durchhörte. Aber es liegt schon ein großer Unterschied dazwischen, ob ein Album nur mit dem Intro aufwarten kann, oder ob das nur das erste ist, was sich einprägt. Das Intro von ROCKBLOCK 3001 ist nicht gerade etwas Außergewöhnliches, auch wenn darin schon mal ordentlich mit der Gitarre experimentiert wird.
Die Schublade, aus der dieses Album stammt, wurde tatsächlich mit einem ellenlangen Wort beschriftet, das sich aus sage und schreibe nicht weniger als vier Subgenres und zwei Primärgenres zusammensetzt! "Stoner-Hard-Classic-Noise-Rock-Metal" – so was ist natürlich Bullshit und macht unglaubwürdig. Dementsprechend muss das erste richtige Lied 'Daydancer' erstmal Aufbauarbeit leisten. Dieses klingt entfernt nach GOOD WITCH OF THE SOUTH, die immerhin vor zwei Alben dem Stoner Rock den Rücken kehrten. Was für ein Zusammenhang, aber lassen wir mal die Kirche im Ort. Zum Rock 'n' Roll gesellt sich ein Schuss Classic, da die Gitarre hier im Stile der 80er Jahre röhrt. Die Stimme von Sänger Fabsn ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, zwar rau, allerdings auch nichts wirklich Besonderes. Ausklingen lässt man diesen ersten Eindruck mit einigen harten Breakdowns.
Etwas konfuser wird es bei 'Diary Of Repentance'. Mit einem "lahmen" aber sehr eingängigen Refrain dahingesungen, zelebriert Fabsn die Zeilen "try or smile" mit nostalgischem Hang zum Grunge.
Nach dem temporeichen 'Honeycult' stechen vor allem 'Desert Charming' und 'Captain Selection' heraus. Für Ersteres lässt man sich gewollt viel Zeit im Mittelteil und weitet professionell die Melodien aus, wie ein Fischernetz zum Fang der Hörer. 'Captain Selection' bleibt vor allem aufgrund des Gitarrensolos hängen. Das Ganze klingt ein bisschen nach frühen GODSMACK, die im Geiste wohl noch für einige andere Lieder, besonders die langsameren, Pate gestanden haben. Etwas flotter sind ROCKBLOCK 3001 dann aber doch noch, allerdings auch nicht so markant wie die Amis.
Insgesamt liefert "Daydancer" durchaus runde Lieder ab. Die Gitarrenarbeit ist ganz passabel bis gut, allerdings etwas enttäuschend, wenn man im Booklet liest, dass sich die Hälfte der Besetzung mit diesem Instrument beschäftigt. Bei drei Gitarristen sollte das Spiel schon etwas signifikanter sein. Heraushören tut man die quantitative Präsenz jedenfalls nicht.
Sicherlich kann man jedem Stück des Albums etwas abgewinnen, für Herzrhythmuswechsel besteht allerdings absolut kein Anlass bei Beschallung durch ROCKBLOCK 3001, was etwas schade ist. Die gesamte Produktion wirkt etwas zahnlos und im Rahmen gehalten. Absolut nicht schlecht, aber eben auch nicht ganz zum Abheben, wie es das Cover verspricht.
Anspieltipps: Daydancer, Captain Selection
- Redakteur:
- Michael Langlotz