ROCKETCHIEF - Rise of the Machine
Mehr über Rocketchief
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.25
- Label:
- Fastball Music (Sony Music)
- Release:
- 16.04.2010
- Get Lost
- Start It Right
- White Death
- Swamplord
- Skyjack Horizon
- Devil In My Mind
- In Summer (there Is Dancing)
- Lucky Lucifer
- Between The Bricks
- My Name Will Rise
- Nebris
- Hittin' Ground
- Spaghetti At Midnight
Rock mit Bock. Auf Rock.
Daß das westfälische Münster einen Platz für reichlich Knatterrock bietet, verbreitet sich stetig und immer weiter. Neben Bands des - sagen wir mal kurzum "Studentenmilieus" wie SAMBA oder MIYAGI oder THE BOILER – versuchen sich neben zahlreichen Hardcorebands auch Rocker in der Wahrnehmung der überfütterten Zeitgenossen zu etablieren. Musikalisches Potential hat die mittelkleine und jungbliebende Stadt allemal.
ROCKETCHIEF ist einer dieser Versuche. Das Fünfergespann, in reichlich Leder und Haare gehüllt, hat sich dem Umfeld des geradeaus gespielten, doppelgitarristischen und sologetränkten Rrrrrocks angesiedelt, mit dicker Produktion allemal, inklusive klangkunstverzierten leiseren Zurücknehmungen. Die Stimme des Herren Sängers Freddy ist ein weiteres dickes Argument, sich "Rise Of The Machine" auf das Ohrenpaar zu setzen oder sich das Ganze auch einmal leibhaftig zu geben.
So oft das auch wiedergekäut wurde, es ist eine Phrase, die auch hier eindeutig greift: Es gibt solche Band-Konstellationen nicht dafür, die Monstermaschine namens ROCK neu zu programmieren oder auch neu aufzustellen. Eher geht es darum, all die Tugenden des Genres zu kennen, zu schätzen und nach Möglichkeit auch wieder in einer dann neuen Form zusammenzufügen. Was ja wiederum etwas Neues ist – wie eine Collage.
Hierbei hat sich das Quintett vom Schweinerock über den alten Blues bis zum psychedelischen Stonerrock überall etwas herausgetrennt und neu zusammengeklebt. Insgesamt passt der Mischmasch sehr gut zusammen, es ergeben sich kaum Längen, die übrigens ja auch die Vorfreude auf die richtigen guten Momenten einer Platte erst so richtig herausstellen würden. So lassen sich einer vom schwarzen Herzen kommende Rockplatte kaum auch Schwächen nachweisen – was an sich wieder eine Schwäche ist. 'Swamplord' zum Exempel: eine vom Groove bestimmte Rifferei bollert herbei, eine recht eingängige Melodieführung legt sich auf das Gewitter, um im späteren Teil des Stücks mit hymnischen Gesang dem Classicrock wieder entgegen zu kommen. Sologitarren heben den Beitrag auf ein hohes Niveau, den Abschluß wieder bilden die eingangs erwähnten Mitteltemporiffs. Hört sich gut an, fühlt sich schön an. 'Devil In My Mind' ist wunschgemäß nach den ganz Großen des Simplerocks geraten, wer da an die australische Band mit Angus Young an der Gitarre denkt...
Aber wie das so ist mit diesen ganzen Schubladen und Referenzen: Hat sich die Bequemlichkeit gerade eine herausgesucht und freut sich über diese wundervoll einfache Erkenntnis – da kommt der nächste Einfluss auf einen zugesprungen. Recht so. Diese gelingende stilistische Mischung ist heute sogar eine Verpflichtung geworden, um auf dem aufgeblähten Markt überhaupt wahrgenommen zu werden. Dieser Verpflichtung kommen ROCKETCHIEF in sehr hohem Maße nach – die Favoriten der Platte 'In Summer (There Is Dancing)', 'Hittin' Ground' und 'Get Lost', Swamplord' und 'Devil in My Mind' müssen da als Beweis ausreichen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben