ROLLERCOASTER - First Contact
Mehr über Rollercoaster
- Genre:
- Pop Punk
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Antstreet Records / New Music Distribution
- Release:
- 27.11.2009
- Weak In Another Life
- Addiction
- Back With Me
- Star Of The Funeral
- The Doubt
- What Will You Do
- Taste Of You
- The Colour And The Rain
- Ex Best Friend
- Sleepless
- Reload
- Soulmate
Eingängig, energetisch und flott - aber dann kommt der Pop!
Frech sind sie, die Jungs und das Mädel von ROLLERCOASTER. Und unweigerlich kommen Erinnerungen an das EXILIA-Debüt auf, auch wenn die Kolleg(inn)en aus Turin nicht ganz den Energielevel ihrer Landsmänner- und -frauen halten können. Doch betrachtet man die ersten Songs des neuen Albums "First Contact", kommt eine ähnlich positive Stimmung auf wie seinerzeit auf "Unleashed". ROLLERCOASTER glänzen mit eingängigen Melodien, rotziger Attitüde und einer enormen Frische, die vor allem auf den starken Gesang von Frontröhre Stella zurückzuführen ist. Die Dame hat Ausstrahlung und auch eine Spur von Charisma, mit der sich der häufigen Starrheit der Punk-Rock-Szene mit Leichtigkeit trotzen lässt.
Doch Obacht: Je weiter "First Contact" fortschreitet, desto intensiver manifestiert sich der Eindruck, das Vorzeige-Hitpotenzial weicht dem Resümee, es handelt sich hierbei nur um eine Eintagsfliege. Die Frische geht alsbald wieder verloren, bedingt durch viel zu viele Wiederholungen bei den Arrangements und einer schwindenden Zielsicherheit in den Refrains. Die erste Hälfte geht völlig in Ordnung, bleibt frech und fröhlich, vor allem aber eingängig, ohne nervig zu werden. Letzteres lässt sich im Anschluss nicht mehr komplett konstatieren. Die meisten Songs rattern im Midtempo vorwärts, finden aber keinen Akzent mehr, an dem man sich später festhalten kann. Der coole Drive eines Songs wie 'The Colour And The Rain' bleibt die Ausnahme, während man in 'Ex Best Friend', 'Taste Of You' und 'Soulmate' zunehmend glaubt, die vorherigen Refrains wären direkt noch einmal eingebaut worden. Abwechslung ist das Schlagwort für das, was abhanden kommt und was in den letzten Zügen von "First Contact" so schmerzlich vermisst wird. Und dabei haben ROLLERCOASTER zuvor noch - wenn auch mit ordentlichen Pop-Appeal - richtig cool gerockt!
Doch was nützt alles Hadern und Zaudern, wenn die Realität die ganze Palette von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt in gerade mal zwölf Kompositionen aufbietet und das Fazit nicht beschönigt werden kann. Die Italiener sind sicher ein Garant für gute Laune, bringen positive Stimmung und verstehen sich darauf, eingängige Refrains zu verfassen. Aber gleichzeitig hält die Band zu stark an einfältigen Schemen fest und manövriert sich so zunehmend mehr ins Abseits - und das zum Ende hin leider viel zu heftig!
Anspieltipps: Weak In Another Life, Star Of The Funeral
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes