ROLLING STONES - Their Satanic Majesties Request (Deluxe-Edition)
Mehr über Rolling Stones
- Genre:
- Rock / Rhythm and Blues
- Label:
- Universal Music
- Release:
- 22.09.2017
- Sing This All Together (Stereo)
- Citadel (Stereo)
- In Another Land (Stereo)
- 2000 Man (Stereo)
- Sing This All Together (See What Happens) (Stereo)
- She's A Rainbow (Stereo)
- The Lantern (Stereo)
- Gomper (Stereo)
- 2000 Light Years From Home (Stereo)
- On With The Show (Stereo)
- Sing This All Together (Mono)
- Citadel (Mono)
- In Another Land (Mono)
- 2000 Man (Mono)
- Sing This All Together (See What Happens) (Mono)
- She's A Rainbow (Mono)
- The Lantern (Mono)
- Gomper (Mono)
- 2000 Light Years From Home (Mono)
- On With The Show (Mono)
Neuauflage einer gerne übersehen Platte im STONES-Backkatalog.
Die britischen Altrocker THE ROLLING STONES haben in ihrer Karriere bereits eine Unmenge von Alben veröffentlicht, doch wohl keine ihrer Scheiben genießt einen so zweifelhaften Ruf wie "Their Satanic Majesties Request" aus dem Jahr 1967. Egal ob es nun das zukunftsweisende 3D-Cover der Platte war, dessen Produktion pro Exemplar einen Dollar gekostet haben soll, oder der psychedelische Sound, den nicht wenige Kritiker damals als müden Abklatsch des BEATLES-Werks 'Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band' brandmarkten, am fünften Studioalbum von Richards, Jagger und Co war einfach alles extravagant und ungewohnt. Passend zum 50-jährigen Jubiläum wird der Silberling nun allerdings mit einer Neuauflage bedacht, die dieses schwarzen Schaf der STONES-Diskografie noch einmal in ein neues Licht rücken soll.
Erhältlich ist die Reissue dabei als Doppel-Vinyl oder Doppel-Hybrid SACD, wobei sich von dieser Bezeichung kein potentieller Käufer abschrecken lassen sollte, denn im Gegensatz zu früheren SACDs ist die neue Variante mit allen CD-Playern kompatibel und sollte so der heimischen Stereo-Anlage keinerlei Probleme bereiten. Zu hören gibt es auf den beiden Silberlingen "Their Satanic Majesties Request" in zwei verschiedenen Versionen, wobei der remasterte Stereo-Mix den Anfang macht. Insbesondere in dieser Variante lassen sich die verschiedensten Sound-Tüfteleien, die den einmalig verrückten Sound dieser Scheibe ausmachen, in vollem Glanz genießen. Besonders auffällig ist dabei natürlich Brian Jones, der bei den STONES immer für die ausgefallen Instrumente zuständig war und der hier mit dem Einsatz von Mellotron, Harfe und Saxofon zu absoluter Höchstform aufläuft. Die Songs selbst bleiben aber bis heute eine recht sperrige Angelegenheit, aus der eigentlich nur das feine 'She's A Rainbow' und '2,000 Light Years From Home' wirklich herausstechen. Das scheinen auch die britischen Rock-Legenden erkannt zu haben, sind diese beiden Tracks doch auch die einzigen Songs, die es zwischenzeitlich in die Setlist der Band geschafft haben. Wirklich hörenswert ist die erste CD allerdings trotzdem, denn was Bob Ludwig beim Remastering in Sachen Sound noch einmal herausholen konnte, ist wirklich beachtlich.
Witzigerweise überzeugt mich jedoch persönlich der zweite Silberling der Neuauflage noch einmal deutlich mehr, der eine Aufarbeitung des damaligen Mono-Mixes präsentiert. Im ersten Moment klingt diese Art der Produktion für heutige Verhältnisse zwar durchaus gewöhnungsbedürftig und kommt naturgemäß etwas eindimensionaler daher. Trotzdem transportiert gerade diese Umsetzung den Vibe der späten Sechziger für meine Ohren besonders gut, was dazu führt, dass man sich auch als jüngerer Hörer, der nie diese Hochphase des Rhythm & Blues miterlebt hat, in die glorreichen Sechziger zurückversetzt fühlt.
Eine orginalgetreue Aufarbeitung des berühmten 3D-Cover rundet schließlich eine gelungene Neuauflage ab, der eigentlich nur noch ein paar Bonustracks aus der damaligen Zeit gefehlt hätten, um dem geneigten "Their Satanic Majesties Request"-Fan das absolute Rundum-sorglos-Paket zu liefern. Aber auch so ist die Platte eine Anschaffung wert, denn gerade der feine Mono-Mix überzeugt auf ganzer Linie, während der aufgeräumte Stereo-Mix auf der ersten CD noch einmal verdeutlich, warum diese Scheibe auch Jahre nach ihrem Release noch Musiker zu verrückten Experimenten inspiriert hat.
- Redakteur:
- Tobias Dahs