ROME - Le Ceneri Di Heliodoro
Mehr über Rome
- Genre:
- Neofolk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Trisol
- Release:
- 18.01.2019
- Sacra Entrata
- A New Unfolding
- Who Only Europe Know
- The West Knows Best
- Feindberührung
- Fliegen wie Vögel
- One Lion's Roar
- Black Crane
- La Fin D'un Monde
- The Legion Of Rome
- Uropia O Morte
- Desinvolture
Ohne Fleiß kein Preis - das 13. Album im 14. Jahr!
Im steten Jahrestakt liefert Jerome Reuter neues Material seines Musikprojekts ROME, und jedes Jahr von neuem ist man doch erstaunt, wie wandlungsfähig der Musiker aus Luxemburg sich wieder präsentiert bzw. welche neue Richtungen er mal wieder einzuschlagen gedenkt. Gefestigt im Neofolk bzw. im melancholischen, epischen Pop hat er sich in den ersten Jahren vor allem von seiner experimentellen Seite gezeigt, wohingegen die neueren Releases deutlich leichter zugänglich sind - eine Entwicklung, die auf "Le Ceneri Di Heliodoro" schließlich ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Lagerfeuerromantik ist nach wie vor eine der sphärischen Verdichtungen in den Songs der neuen Platte, aber auch mittelalterlich geprägte, schamanische Gesänge, die mit getragenen Indie-Pop-Arrangements einen spannenden Kontrast erfahren, manchmal aber auch von einem gewisen Pomp ein wenig aus der Spur gebracht werden. Denn im Großen und Ganzen trägt Reuter in den meisten Songs schon ziemlich dick auf, verstärkt sich mit einigen Samples und kreiert Wendungen, die zwar für sein Geschick sprechen, melodische Inhalte immer wieder neu in den Fokus zu stellen, die aber gleichzeitig auch immer der Beginn einer neuen opulenten Begleitmusik sind - und das ist ein Faktor, der auf Dauer auch etwas Störendes an sich hat.
Nichtsdestotrotz ist "Le Ceneri Di Heliodoro" eine immens interessante Platte, zumal Reuters es sich nicht hat nehmen lassen, auch konzeptuell ein entsprechend spannendes Programm zu bieten. So wirft er auf teils sehr ironische Art und Weise einen Blick auf die Entwicklungen in Europa und erlaubt sich Bewertungen, die inhaltlich auch nicht von der Hand zu weisen sind. Ergo ist das Komplettpaket ein wirklich gutes, das zwar hin und wieder zu stark in den Pop-Sektor abdriftet, an sich jedoch mit zwölf teils richtig starken Kompositionen angereichert wurde, die man sehr schnell nicht mehr missen möchte - und die den neuen Silberling auch zu einem der besten im mittlerweile doch sehr üppigen ROME-Katalog verwandeln.
Anspieltipps: One Lion's Roar, Desinvolture
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes