ROME - Nos Chants Perdus (Ltd.Digibook)
Mehr über Rome
- Genre:
- Neofolk / Chanson
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Trisol Music Group (Soulfood Music)
- Release:
- 14.05.2010
- L'homme Révolté
- Les Déracinés
- Le Châtiment Du Traître
- L'assassin
- Le Vertige Du Vide
- Les Exigences De La Foi
- La Commune
- Sous La Dague
- Les îles Noires
- Un Adieu à La Folie
- La Rose Et La Hache
- Chanson De Gestes
Sehr ruhiges und gefühlvolles Album, was seine Wirkung erst nach einigen Durchläufen voll entfaltet.
Nachdem ROME alle für dieses Jahr geplanten Konzerte kommentarlos abgesagt hatten, verwunderte es ein wenig, dass die Luxemburger ein neues Konzeptalbum herausgebracht haben. Das widmet sich den Träumen aber auch den Wunden der Menschen, die durch die Wirren des Krieges entstanden sind. Wie bei einer französischen Tragödie wurde das Werk in fünf Akte gegliedert und knüpft an den Vorgänger "Flowers From Exile" an. Auch der mit dem Vorgänger musikalisch eingeschlagene Weg wird weitergegangen. Mit französischen Songtiteln verwirren sie zu Beginn den Hörer etwas, denn größtenteils wird in englischer Sprache gesungen.
Jedoch merkt man schnell, dass etwas fehlt: Die elektronischen Spielereien und Sprachsamples sind nur noch selten zu vernehmen. Auch die Industrial-Anleihen sind verschwunden und so klingt die Musik auf den ersten Blick wie eine gezähmte Ausgabe der Band. Gerade der experimentelle Hauch, der den Sound von ROME in der Vergangenheit ausmachte, ist größtenteils verweht.
Dafür legen sie den Fokus auf handgemachte Töne, die in Form von Gitarren, Streichinstrumenten, Klavier und dem Akkordeon erklingen. Das alles lehnt sich stark an den französischen Chanson an, was bei 'La Rose Et La Haghe' besonders deutlich zu spüren ist.
Erst auf den zweiten Blick erfasst man die Musik allmählich und stellt fest, dass der Sound auch ohne Beiwerk toll funktioniert und von der Sache her auch gar nicht nötig ist. Es sind eher die leisen und ruhigen Töne, die das Geschehen bestimmen und das ist alles so perfekt arrangiert, dass es nie langweilig wird. ROME erschaffen mit jedem Song eine eigene Klangwelt und man gerät schnell in einen Gefühlsstrudel. Sei es das langsame und verträumte 'Chanson De Gestes' oder das melancholische 'Un Adieu à La Folie'M; stets wird der Hörer mit auf die Reise genommen.
Kennt man die Band aus den Anfangstagen, hält sich die Begeisterung anfangs in Grenzen, weil die experimentellen und apokalyptisch anmutenden Einlagen verschwunden sind. Dennoch lohnt es sich, dem Album eine Chance zu geben, auch wenn einige Durchläufe nötig sind. Das Beste ist, man blendet das Bekannte aus und lässt sich unbedarft auf die Musik ein. Die erschaffenen Soundlandschaften eigenen sich klasse für einen ruhigen und verträumten Abend, wo jeder für sich in seine Klang- und Traumwelt entschwinden kann. Wer den Begriff Lagerfeuerromantik verwenden mag, kann das gern tun, doch ist die Musik von ROME weit mehr als das.
Anspieltipps: Le Vertige Du Vide, La Rose Et La Hache, Chanson De Gestes
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Swen Reuter