ROME IN MONOCHROME - Away From Light
Mehr über Rome In Monochrome
- Genre:
- Post Rock / Doom / Shoegaze
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Bad Mood Man Music
- Release:
- 16.03.2018
- Ghosts Of Us
- A Solitary King
- Paranoia Pitch Black
- Uterus Atlantis
- December Remembrances
- Until My Eyes Go Blind
- Between The Dark And Shadows
- Only The Cold
Melancholischer Post Rock mit befremdlichen Kontrasten
In ihren besten Momenten – und davon gibt es auf "Away From Light" einige – glänzt die italienische Post-Rock-Formation ROME IN MONOCHROME mit schwermütigen, düsteren Klangkollagen voller Weltschmerz, Trauer, trübseliger Nachdenklichkeit. Ein doomig angehauchtes Melancholiepanorama, vom Opener 'Ghosts Of Us' aufgespannt, legt sich mit bleierner Schwere über jegliche aufkeimende Heiterkeit und zieht die Hörerschaft auch am schönsten Frühlingsmorgen hinab in desillusionierenden, umfassenden Weltschmerz. In diesen Glanzmomenten der Römer klingt mehr als einmal das offenkundige Vorbild ihrer Landsleute NOSOUND durch; auch Sänger Valerio Granieri schmiegt sich beim Klargesang eng an Giancarlo Erras stimmliche Meisterleistung von "Afterthoughts" an.
An anderer Stelle emanzipiert sich ROME IN MONOCHROME aber von den offensichtlichen Vorbildern: Beim zweiten Track 'A Solitary King' rockt die Truppe nämlich unvermittelt los und überzeugt vom Fleck weg mit rauchigem, treibendem Shoegaze. Eine unerwartete, überzeugende Erweiterung der postig-besinnlichen Klangflächen, die man schließlich schon oft genug von anderen Genrevertretern gehört hat. Davon hätte es gerne noch mehr sein dürfen! Stattdessen stellen sich die Südeuropäer jedoch mit einer weiteren musikalischen Facette selbst ein Bein: Gitarrist Gianluca Lucarini kann es nämlich leider nicht lassen, immer wieder Gruftie-Gegrowle einzustreuen, womit der bislang höchst melodiösen, verletzlichen Mixtur recht überraschend Dark/Black Metal Marke ANOMALIE hinzugefügt werden soll, was bestenfalls für Irritation sorgt, zwischen all den zarten, introvertierten Klängen jedoch wohl eher Ekel und Abneigung erregt (ganz schauderhaft beispielsweise der Ausklang von 'Paranoia Pitch Black').
Die neun Songs auf "Away From Light" bezaubern fast durchweg mit besagter kunstvoll und schlicht aufgebauten Atmosphäre, die nur leider häufig von besagten gutturalen Vocals zerstört wird. Dadurch reißt uns ROME IN MONOCHROME leider immer wieder auf schmerzhafte Weise aus den düsteren Tagträumen heraus, die die Truppe so kunstvoll aufgebaut hat. Ein künstlerischer Fehlgriff, der mir rätselhaft bleibt. Da dem insgesamt recht unaufgeregten Album auch eine stärkere Prise von besagter Shoegaze-Dosis gut getan hätte, bleibt unterm Strich ein etwas unrunder Gesamteindruck.
Anspieltipps: A Solitary King
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause