ROME PRO(G)JECT, THE - IV Beaten Paths Different Ways
Mehr über Rome Pro(g)ject, The
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 18.12.2020
- All Roads Lead to Rome
- Beaten Paths
- Vertical Illusion
- April 21st, 753 B.C.
- Caracalla’s Dream
- Reflections
- A Mankind Heritage
- Of Fate and Glory
- S.P.Q.R.
- The Oracle
- 476 A.C. (Song for Wetton)
- Invictus
- Proemium (Symphonic Version)
All-Star-Gedudel
Wow, das nenne ich mal eine fette Besetzung! Jeder Progfreund dürfte die Ohren spitzen, wenn unter den Referenzen der Musiker die Bands GENESIS, CARAVAN, CAMEL, VAN DER GRAAF GENERATOR, YES und KING CRIMSON auftauchen! Da darf man doch eine echte Großtat erwarten, oder?
Nun ja, kann man, das heißt aber nicht, dass man auch gleich ein Meisterwerk bekommt. Natürlich wissen alle Mitwirkenden, was sie tun, und der Mastermind des ROME PRO(G)JECTS, was ich übrigens für einen selten dämlichen Namen halte, Vincenzo Ricca, hat für sein Epos aus dem Vollen schöpfen können. Auf den vorherigen Alben hatte er immer mal den einen oder anderen der Musiker am Start, aber diesmal kamen sie alle, um verschiedene Wege abseits der ausgetretenen Pfade zu beschreiten. Wobei, so ungewöhnlich ist das Gebotene nun auch wieder nicht.
Neu ist allerdings, dass es diesmal nicht ausschließlich instrumental vonstatten geht. Nein, gleich auf fünf Liedern darf auch gesungen werden. Tatsächlich werden diese fünf Stücke dadurch auch aufgewertet, denn ansonsten regiert hier häufig Prog um des Prog Willen, bei dem die Keyboards allgegenwärtig dudeln und man sich immert wieder freut, wenn Ricca nachvollziehbare Strukturen bietet statt endloser Soloeskapaden. Wie es klingen kann, wenn er sich zusammenreißt, zeigt 'A Mankind Heritage', das einmal mitreißend mit großen, weltumspannenden Melodien auftrumpft, im nächsten Moment durch ein Break in eine völlig andere Richtung katapultiert und instrumental fortgeführt wird, aber so, dass es sich passend und organisch anfühlt. Das ist die Mischung aus Melodie und Spannung, die ich mir häufiger wünschen würde.
Trotzdem sind die Lieder mit Gesang wie das großartige 'Reflections' oder das sich langsam steigernde 'Beaten Paths' die Highlights, während mich bei manchen Instrumentals nur Steve Hacketts Gitarrenspiel erfreut. Und selbst das nicht immer, denn 'Vertical Illusion' beispielsweise ist schon äußerst langweilig geraten. Das wird auch durch experimentellere Parts wie in 'The Oracle' oder das brillante jazzige 'Invictus' nicht ausgeglichen.
Leider bleibt so unter dem berühmten Strich ein Album, das mit ein paar Füllern aufwartet, aber trotzdem gemäßigten Progressive Rock-Freunden Spaß machen sollte. Es sind dreizehn Lieder auf "IV Beaten Paths Different Ways", wenn es nur zehn wären, wäre das Album besser (nämlich ohne 'Vertical Illusions', '476 A.C. (Song for Wetton)' und 'Proemium (symphonic version)', dazu noch 'April 21st, 753 B.C.' beherzt gekürzt). Ja, gestrafft und um die eine oder andere Keyboardexkursion entschlackt, wäre das Album noch deutlich leckerer.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger