ROOM, THE - Open Fire
Mehr über Room, The
- Genre:
- Progressive/Melodic Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Melodic Revolution Records / Just For Kicks
- Release:
- 31.05.2013
- Flesh And Bone
- A Casual Believer
- 16 Tonnes
- Screaming Through The Noise
- A Multitude Of Angels
- In The Shadows
- Behind The Silence
- The Spark
- ICU
Routine ist eher selten progressiv. Schon gar nicht bei einem Newcomer.
Zugegebenermaßen sind mir beim ersten Durchlauf von "Open Fire" fast die Füße eingeschlafen und in meinem Kopf brauten sich schon Worte für einen Verriss zusammen. Doch nach weiteren Spins muss ich diese Ersteinschätzung - zumindest teilweise - revidieren. Doch von vorne: THE ROOM ist auf dem Papier eine Newcomerband, doch hinter dem meines Erachtens wenig kreativ gewählten Bandnamen stecken alte Recken des Musikbusiness. Sänger Martin Wilson und Andrew Rae spielten beispielsweise schon bei den Proggern GREY LADY DOWN (früher SHADOWLAND). Ihre neue Band THE ROOM verschreibt sich nun der melodischsten Variante des UK-Prog. Das Promoblatt erzählt uns etwas von MARILLION, SAGA (die jedoch Kanadier sind) und von großen Melodien. Tja.
Zunächst schwimmt man sich durch drei nette, aber ziemlich zahnlose Seichtprogsongs, die sich tatsächlich stark an getragenere Songs der Fish-Phase von MARILLION anlehnen, vor allem bei Gesang. Wilson überzeugt mich jedoch in Sachen Ausdruck und Intonation im Gegensatz zum Herrn Derek William Dick (so Fishs richtiger Name) nur selten. Erst mit der etwas an BLACKFELD erinnernden Pianoballade 'Screaming Through The Noise' kommt der erste Song, den man gerne weitere Male hören möchte. In der zweiten Hälfte wirken die Songs dann etwas interessanter konzipiert und die Hooks bleiben auch mal hängen, richtig "groß" wird das aber bestenfalls noch bei der zweiten Pianoballade 'Behind The Sielende', und auch der endlich mal fetzig rockende Schlusstrack 'ICU' hat was.
Alles andere ist nur 'ganz nett', und hier mag jeder selber beurteilen, wie er diese Worte einschätzen möchte. Mir wirkt hier alles zu wenig wagemutig, zu rund und zu austariert. Schön, aber nicht mehr als das. Es fehlt das Gewürz. Eine Kaufempehlung geht daher nur an absolute Genrefreaks und auch für diese ist es ein Album, das man haben kann, aber nicht muss. Wer britischen Neoprog in spannend hören will, möge lieber mal in die letzen Alben von GALAHAD oder PENDRAGON hineinhören.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Thomas Becker