ROOT - The Temple In The Underworld (Re-Release)
Mehr über Root
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- I Hate/Twilight
- Intro
- Casilda's Song
- The Temple In The Underworld
- Aposiopesis
- The Solitude
- Voices From...
- The Wall
- The Old Ones
- Message
- My Name...
- My Deep Mystery
- Freebe
- Poselvsto & Temnot (Messengers From Darkness Version)
- My Name... (Version 2001)
- The Old Ones (Live at Praha)
Eine der einflussreichsten Bands Osteuropas signalisiert erneut ihre Bedeutung für die dortige Szene!
Releases der tschechischen Düster-Metaller von ROOT sind immer wieder besondere Ereignisse, in den letzten Jahren aber leider auch rar gesät. Das letzte, mittlerweile auch schon achte Album "Daemon Viam Invenient" hat bereits zweieinhalb Jahre auf dem Buckel und wartet sehnsüchtig auf einen Nachfolger, den Frontmann Big Boss und seine Mannen allerdings so schnell noch nicht auftischen werden. Stattdessen hat die Band tief in der Mottenkiste gekramt und zwei ihrer legendären ersten Werke nun auch für den hiesigen Liebhaber zugänglich gemacht. Neben dem Debütwerk aus dem Jahr 1987 ist es ganz besonders der dritte Longplayer "The Temple In The Underworld", der ROOT auch über die Landesgrenzen hinaus etablieren konnte - zumindest im Underground. Eben jene Platte wird nun, erweitert durch drei rare Bonus-Tracks, neu aufgelegt.
Und "The Temple In The Underworld" hat es definitiv in sich: Die zwölf regulären Songs sind ein Hort der vertonten Bösartigkeit, dabei rau und finster, stellenweise auch beklemmend und letzten Endes mit einer Atmosphäre ausgestattet, die ihresgleichen sucht. Nicht selten ergeben sich Parallelen zu den nahezu zeitgleich aus dem Boden gestampften THERION, gerade was Riffing und Gesamtstimmung anbetrifft. Die düsteren Chöre in 'Casilda's Song' beispielsweise hätten auch den Frühwerken der Schweden gut zu Gesicht gestanden, aber auch beschwörerische Arrangements, wie man sie am laufenden Band und ganz besonders in Nummern wie 'Aposiopesis' und 'My Deep Mystery' erlebt passen in diesen Kontext.
Auf der anderen Seite kann man auch die Inspiration solcher Bands wie MERCYFUL FATE nicht verleugnen, gerade was die Gitarrenarbeit angeht. Vielleicht sind ROOT nicht so verspielt wie die Dänen, aber im Hinblick auf die kompositorische Basis lässt sich "The Temple In The Underworld" immer wieder mit ihren ersten Releases vergleichen.
Und sonst? Tja, sonst gibt es imemr wieder was zum Staunen: Da wäre zum Beispiel der verrohte Ansatz im Titelsong, die geniale Epik in 'The Wall' und der mitreißende Groove von Stücken wie 'The Old Ones' und 'Message'. Mit 'My Name...' hat man sogar noch eine Nummer am Start, die aufgrund ihrer akustischen Untermalung ein wenig aus der Reihe tanzt, nichtsdestotrotz aber prima zum restlichen Material passt.
Der Re-Release wird ferner noch durch eine Live-Aufnahme und zwei überarbeitete Fassungen älterer Tracks ergänzt, die das Ganze zu einem wertvollen, musikalisch bainahe unfehlbaren Paket machen. ROOT haben ihren Kultstatus nicht von ungefähr. Im Gegenteil: "Temple In The Underworld" zeigt allzu deutlich auf, dass diese Tschechen der Szene womöglich mehr zu geben hatten und haben als das Gros der skandinavischen Bands aus der zweiten Generation. Dementsprechend folgt hier eine klare Ansage: Pflichtkauf!
Anspieltipps: The Temple In The Underworld, The Wall, Aposiopesis
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes