ROOT - Zjeveni
Mehr über Root
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- I Hate/Twilight
- Release:
- 25.08.2009
- Intro
- Zjeveni
- Aralyon
- Výslech
- Upáleni
- Pisen Pro Satana
- 666
- 7 Cerných Jezdcú
- Démon
- Znameni
- Cesta Zkáhzy
- Hobitov
- Dogra's Empire (Version 1993)
- Voláni O Pomoc (Live At Brno '98)
- Upáleni (Live At Praha 2004)
- 7 Cerných Jezdcú (Live At Ostrava 2003)
Eines der bösartigsten, garstigsten Metal-Debüts aller Zeiten kommt nun endgültig über die Mauer!
Zeitgleich mit dem Re-Release des dritten und musikalisch womöglich sogar einflussreichsten Werkes "The Temple In The Underworld" veröffentlichen die tschechischen Düster-Metaller von ROOT auch ihr Debütalbum "Zjeveni", welches immerhin aus dem Jahr 1990 stammt und den Grundstein für eine beispielhafte, wenn auch leider hierzulande kaum beachtete Karriere legte. Die Ursprünge des mittlerweile leicht modernisierten, damals aber noch unheimlich rohen Black (Heavy) Metals sind ganz tief in dieser Scheibe verwurzelt, die seinerzeit einen bemerkenswerten Kontrapart zur nordischen Szene verkörperte. Doch wie bereits angedeutet: Während die Herrschaften im hohen Norden die Kirchen brennen ließen, wurde den Musikern aus dem Ostblock lediglich die Aufmerksamkeit des Insider-Publikums zuteil - eine Schande, wenn man bedenkt, wie viele Perlen sich mittlerweile im ROOT-Katalog befinden.
"Zjeveni" ist dabei eigentlich das, was man wahrscheinlich als Jugendsünde bezeichnen mag. Rau, chaotisch, nur selten wirklich fokussiert und in sich nicht immer homogen, gerade deswegen aber auch kultig und wegweisend. Die Tschechen wehrten sich zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts erfolgreich gegen Konventionen, hausierten im Doom-Bereich ebenso wie im Thrash Metal und haben unterdessen all das mitgenommen, was POSSESSED auf ihren ersten beiden Alben für die Todesblei-Szene als Inspiration hinterließen. Ist bei den meisten Truppen aus dem hohen Norden das Gedankengut einer Band wie CELTIC FROST nur in den Texten verwurzelt, so erkennt man auf "Zjeveni" auch die musikalische Hinterlassenschaft, gerade in den infernalisch und gleichzeitig beschwörerischen Nummern zu Beginn der Platte, die später von einigen rumpeligen Thrash-Kanonen abgelöst werden. 'Aralyon' und 'Upáleni' sind Tom Gabriel Fischer in Perfektion, das chaotische 'Výlech' sowie das urige Doppelpack ''Hrbitov'/'Cesta Zkázy' hingegen die todesmetallische Antwort auf das Schaffen der Schweizer. Doch ROOT bemühten zeitgleich weitere Einflüsse, sei es in den Chören von 'Znameni', von denen man auf späteren Alben kontinuierlich mehr bekommen sollte, oder eben in den hypnotischen Riffs solcher Tracks wie 'Démon' und '666', deren vereinnehmender Wirkung man sich dauerhaft nur noch schwer entziehen kann.
Warum also Jugendsünde? Nun, ganz einfach: ROOT sind auf "Zjeveni" so herrlich unverkopft und spontan vorgegangen, wie es der ursprüngliche Charakter des Black Metal grundsätzlich auch vorgibt. Dabei ist zwar nicht alles Gold, was glänzt, doch über weite Strecken ist dieses Debüt eine echte Wonne, die jeder Liebhaber des rohen Stoffs der ersten Stunde erfahren sollte. Der Re-Release ist hierbei besonders lohnenswert, da er neben einem Demo-Track noch drei weitere Live-Aufnahmen enthält, die den Geist dieses Sounds prima einfangen. Prädikat: wertvoll!
Anspieltipps: Aralyon, Upáleni, Démon
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes