ROOTS OF UNREST - Burning Paradise
Mehr über Roots Of Unrest
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 18.05.2024
- Burning Paradise
- We Are The Dead
- The Immortal One
- On A Valkyrie's Ride
- Endless Road (Re-recorded)
- End Of All Days
- Prophet
- The Place You Call My Home
- Curse Of The Witch
Ein stetes Auf und Ab bringt ordentlich Unruhe.
Die weissagenden Sprüche, dass in einem Album-Release einfach so viel mehr drin gewesen wäre, wollen die meisten Bands sicherlich nicht gerne hören, beschreiben sie doch das verschenkte Potenzial einer finalen Veröffentlichung, bzw. suggerieren, dass die betroffenen Künstler beim Feintuning nicht mehr die größtmögliche Leidenschaft in das Projekt gelegt haben. Dennoch kommt man bei manchen Scheiben einfach nicht umhin, es zu bedauern, dass die AKteure sich mit vergleichsweise so wenig zufriedengeben, wo die geschickte Bewegung einiger Stellschrauben das Ergebnis doch deutlich hätte optimieren können. Hier sind wir nun beim aktuellen Release von ROOTS OF UNREST.
"Burning Paradise" zeigt nämlich nicht nur viele unterschiedliche Gesichter, sondern auch ein eindeutiges Qualitätsgefälle innerhalb des Materials, allerdings mit einer klaren Steigerung zum Ende der Scheibe hin. Bis man dort angelangt ist, muss man sich allerdings damit begnügen, dass ROOTS OF UNREST mit groovigem und leider recht schlicht arrangierten Todesblei im Stile von SIX FEET UNDER um Aufmerksamkeit buhlt, dabei aber weder die entsprechende Aggression an den Tag legt, noch sich um eine ausgeklügelte Dynamik bemüht. Stücke wie 'We Are The Dead' und 'The Immortal One' hinterlassen keine bleibenden Eindrücke, weil sowohl das Riffing als auch die recht langweilie Darbietung bei den Vocals die Akzente verfehlt.
Erst mit der Neueinspielung von 'Endless Road' nimmt die Sache dann endlich Schwung auf, einerseits weil ein bisschen mehr Abwechslung geboten ist, andererseits aber auch, weil aus dem brummigen Grollen am Mikro auch mal ein paar ordentliche Screams werden, die deutlich besser zum Material von ROOTS OF UNREST passen. Glücklicherweise wird dieser Aspekt in den folgenden Tracks noch häufiger aufgegriffen, ebenso so manche Tempoverschärfung, die anfangs schmerzlich vermisst wurde und die beschriebene Langeweile zumindest in Teilen hätte aushebeln können. Das Problem ist hier jedoch die soundtechnische Aufbereitung des Schlagzeugs, die wenig Druck erzeugen kann und vor allem in den thrashigen Sequenzen nicht den Punch vorgeben kann, den man sich in Kompositionen wie 'End Of All Days' oder 'The Place You Call My Home' wünschen würde. Es ist ausgerechnet die zweite Neuaufnahme, die dann noch mal ein kleines Highlight offenbart, zumal auch hier der Aggressionspegel plötzlich ein ganz anderer ist. 'Curse Of The Witch' könnte so etwas wie die Blaupause für künftige Aufgaben sein, ist die Band doch hier mit spürbarer Entschlossenheit dabei und liefert auch spannendere Arrangements.
Es gibt definitiv noch einige Baustellen auf "Burning Paradise", zwar keine, die man nicht bearbeiten könnte, die aber dennoch einige Herausforderungen mit sich bringen. Die neue Scheibe hat leider zu viele durchschnittliche Momente, als dass sie international mithalten könnte. Aber zumindest ist im Ansatz erkennbar, dass hier mehr geht!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes