ROOTS OF UNREST - In Memory Of Mankind
Mehr über Roots Of Unrest
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.11.2019
- Curse Of The Witch
- Bloodlust
- King Dracul
- Pay To Play
- Endless Road
Unauffällige Death-Metal-Dampfwalze aus Südhessen
Unauffällige Death-Metal-Dampfwalze aus Südhessen - diese Überschrift für die Rezension zum zweiten Release von ROOTS OF UNREST schrieb sich praktisch von alleine. Denn obwohl die Jungs bereits seit dem Jahr 2015 gemeinsam ihr Unwesen treiben und vor allem auch auf der Bühne eine echte Macht sind (die Live-Mitschnitte auf dem YouTube-Kanal sprechen hier eine eindeutige Sprache), hat das Quartett außerhalb des eigenen Bundeslandes kaum eine Spur in der hiesigen Metalszene hinterlassen. Ob es an der durchwachsenen Qualität des Songmaterials auf der Debüt-EP "Spark Of Evil" gelegen hat? Wenn ja, dann kann dieses Bild nun mit der zweiten Kurzrille "In Memory Of Mankind" korrigiert werden.
Los geht es mit dem Opener 'Curse Of The Witch' aber erst einmal verhalten. Die Gitarristen beschwören ein solides Stahlgewitter herauf und Drummer Eric unterlegt das Ganze mit einem stampfenden Fundament, wirkliche Begeisterungsstürme entfacht der Opener allerdings nicht. Am überzeugendsten präsentiert sich noch Fronter Eddy, der mit mächtigen Growls und Shouts auftrumpft. Ähnliches gilt auch für die folgenden 'Bloodlust' und 'King Dracul', die ähnlich wie der Opener viel zu oft das Tempo verschleppen und insgesamt nicht so richtig durchstarten können. Erst mit 'Pay To Play' tauen die Hessen dann langsam auf, nur um mit dem finalen 'Endless Road' einen richtig starken Death-Metal-Track aus dem Ärmel zu zaubern, der erstmalig rundum überzeugt und damit ganz klar das Highlight der Scheibe markiert.
Woran hapert es also bei dem Vierer anno 2020? Technisch sind die Jungs über jeden Zweifel erhaben und präsentieren ähnlich wie bei ihren Shows blitzsauber eingespielten Todesstahl. Doch das Songwriting hat im Vergleich zu "Spark Of Evil" nicht den nötigen Sprung nach vorne gemacht. Die Kompositionen der zweiten EP kommen zwar schon deutlich kompakter und eingängiger daher als noch auf dem Vorgänger, dennoch kommen die Tracks zumeist nicht über Genre-Durchschnitt hinaus, was sicher auch am oftmals gleichbleibenden Mid-Tempo-Gestampfe liegt.
Alles in allem wird es ROOTS OF UNREST damit auch mit der zweiten EP eher schwer haben, den Sprung aus dem lokalen Underground zu schaffen. Sollte der Vierer jedoch mal in eurer Nähe Station machen, müsst ihr den Jungs dennoch einen Besuch abstatten, denn wo es auf Platte nur zu solidem Mittelfeld reicht, überzeugt die Truppe auf den Bühnenbrettern auf ganzer Linie.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs