ROSENEATH - Nowhere Safe
Mehr über Roseneath
- Genre:
- Post Hardcore / Post Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Trepanation Recordings
- Release:
- 16.06.2023
- Noisy
- Free Fall
- Burned To Black
- Passerby
- Numb
- Over It
- Not Lost
- Roll Credits
- This Alone
- Spill
Ordentlicher Einstand dieses Duos aus Virginia.
Aus Richmond im amerikanischen Bundesstaat Virginia kommt die Band ROSENEATH, die im Jahr 2022 als Duo von Brian G. und Jason R. gegründet wurde. Im gleichen Jahr folgte mit der EP "Shine" ein erstes, fünf Songs umfassendes Lebenszeichen, dem die beiden Amerikaner nur mit "Nowhere Safe" ein erstes Lebenszeichen auf Albumdistanz folgen lassen. Verziert von einem schönen Cover, das mich allerdings visuell sehr an AI-Art erinnert (die ethische Diskussion um die Nutzung so erzeugter Kunst machen wir hier besser nicht auf), präsentiert die Platte insgesamt zehn Eigenkompositionen und wird von der Band in Eigenregie vermarktet.
Das Duo gibt selbst offen zu, dass es musikalisch ein wenig in den Neunzigern kleben geblieben ist. So werden etwa die DEFTONES, NIRVANA oder SUPERHEAVEN als Referenzen genannt. Und hört man sich den Opener 'Noisy' an, versprüht selbiger durchaus starke DEFTONES-Vibes, was sich auch im Kontrast zwischen dem recht emotionalen Klargesang und den rauen und harten Riffwänden wiederspiegelt. Ebenfalls ist ein dezenter Hang zum Post Hardcore und modernen Post-Rock-Acts nicht von der Hand zu weisen, was sich aber gut ins Gesamtbild einfügt. 'Free Fall' gefällt mir im Anschluss sogar noch etwas besser als der Opener, auch weil hier das Tempo verstärkt angezogen und die Gitarrenarbeit etwas abwechslungsreicher gestaltet wird. Gleiches gilt auch für 'Passerby', das erneut bei den Sechsaitern ganz besonders punktet und mit einer tollen Hookline überzeugt.
Ähnliche Höhenflüge wie beim eben erwähnten Songtrio werden danach aber eher selten erreicht, auch weil sich Brian und Jason gerade im hinteren Drittel doch öfter in melancholischen Post-Rock-Gefilden verlaufen und etwas zu sehr im Mid-Tempo vor sich hinschwelgen. Ebenso bin ich mir nicht sicher, ob der Syntheziser-Einsatz, der im Verlauf der Platte immer mehr Raum einnimmt und ein gewisses DEPECHE MODE-Flair in den Bandsound einbringt, unbedingt perfekt ins Gesamtbild passt. So richtig geht diese Rechnung für mich nämlich erst beim abschließenden 'Spill' auf, das mich mit seiner starken Hookline überzeugen kann. Unerwähnt bleiben sollte auch der tolle Sound der Platte nicht, denn mit einem klaren, aufgeräumten und trotzdem durchvollen Klangbild muss sich ROSENEATH vor der Konkurrenz in diesem Sektor nicht verstecken.
Insgesamt halte ich "Nowhere Safe" daher auch für ein gelungenes Debüt auf Albumdistanz, das schon erahnen lässt, welches Potential das Duo mitbringt. Noch sitzen zwar lange nicht alle Kompositionen und auch der eigene Bandsound und dessen Zusammensetzung braucht noch etwas Feinschliff, doch da auch schon einige wirkliche Highlights vorhanden sind, komme ich schlussendlich auf solide 7,5 Punkte.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs