ROSS - Sing, Guslar!
Mehr über Ross
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Ordo MCM
- Release:
- 15.02.2019
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Überflüssige Ausgrabungsarbeiten
Ich bin mir nicht sicher, ob das hier wirklich Sinn macht. ROSS, eine russische Clasic-Metal-Combo, die zwischen 1988 und 1993 kurzzeitig aktiv war, und während dieser Zeit Songs aufgenommen hat, die so klingen, als würde MANOWAR künftig in der Garage per 4-Spur-Recorder aufnehmen, ist heute sicherlich kein wirklich bedeutender Teil des großen Raritätenschatzes, den die Szene vor der großen Alternative-Welle in den frühen 90ern in die Kiste gepackt hat. Folglich ist auch fraglich, ob eine Compilation wie "Sing, Guslar!" am Ende Sinn macht, schließlich klingt die Zusammenfassung des ersten Demos samt einige Live-Boni jetzt nicht so, als müsste man das Bedrüfnis entwickeln, noch etwas mehr über die Band zu erfahren.
Ein paar 70s-orientierte Grooves mögen so manchen Song zwar noch vor dem absoluten Exitus retten, doch alleine der krächzige Gesang versaut wirklich jedes Vergnügen, das diese Zusammenstellung womöglich entwickeln könnte und führt mit wachsender Spieldauer zu einer tiefgreifenden Verzweiflung, die auch von der soliden Gitarrenarbeit nicht mehr gerettet werden kann. Hier und dort schimmern Acts wie THE LORD WEIRD SLOUGH FEG durch, da auch ROSS auf einen Proto-Metal-Sound setzt, der von NWoBHM und verschiedenen US-Metal-Releases angestachelt worden sein dürfte. Aber was nützt es, wenn am Ende lediglich derbe Garagenklänge vorherrschen, undifferenzierte Klänge übereinander gemischt werden und vor allem die Vocals so grottig sind, dass man schon nach ein bis zwei Songs die Lust verliert? Nein, hier gibt es dann auch nichts schönzureden. Die europäische Metal-Szene hat in ihren Schatztruhen noch so viele Juwelen versteckt, dass fokussierte Ausgrabungsarbeiten sicherlich erwünscht sind. Doch genau diese Mühen hätte man sich bei ROSS gerne sparen dürfen!
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes