ROSSOMETILE - Gehenna
Mehr über Rossometile
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.05.2024
- Gehenna
- Voci Dal Deserto
- Magdalena
- Pasionaria (Frida)
- Sangue E Seduzione
- La Rosa d’Inverno
- Þat Mælti Mín Móðir
- Valhalla
- Stella Del Mattino
- Geminus
- Duet With Satan
- The Dying Mermaid
Ein kleiner Schritt nach vorne, aber nach wie vor viel Luft nach oben!
ROSSOMETILE hat sich in den vergangenen Jahren schon an vielen stilistischen Neuentdeckungen rund um das Thema des symphonischen Metals versucht, ist aber mit den bisherigen Veröffentlichungen meist im Grenzbereich zum schunkeligen, Pop-affinen Metier steckengeblieben. Mit "Gehenna" kann sich das italienische Ensemble hier nun zumindest zeitweise ein wenig befreien, nicht jedoch mit dem Effekt, kompositorische Quantensprünge zu meistern.
Die Songs sind immer noch leicht zugänglich, manchmal vielleicht sogar zugleich, und erreichen nicht jenes Anspruchslevel, das die Protagonisten in diesem Segment seit Jahren aufrechterhalten. Die Melodien sind zwar diesmal etwas ansprechender, so dass auch einige Hooklines übrigbleiben, aber im Großen und Ganzen folgt auch die neue Scheibe konventionellen Strickmustern, dies aber mit einer weitgehend gefälligen Performance. So gibt es vor allem auf der Zielgeraden noch einige richtig gute Stücke, die (wie im übrigens fast alle Tracks) nicht vom Bombast bestimmt werden, sondern mit schlichtweg angenehmen Arrangements für ein bisschen Freude sorgen. Das klingt bei weitem besser als das Material früherer Tage.
Und dennoch bleibt die Begeisterung mit einigen Einschränkungen behaftet, weil sich große Teile der neuen Scheibe voll und ganz auf den Gesang konzentrieren und Frontdame Ilaria Hela Bernardini dieses Gewicht nicht immer auf ihren Schultern tragen kann. Zwar beherrscht sie vor allem die manchmal notwendige Theatralik und kann auch mit einem ordentlichen Stimmvolumen glänzen, jedoch fehlt hier mitunter der entsprechend anspruchsvollere instrumentale Unterbau, der nebenher ein wenig Spannung erzeugt. Und das bleibt bei ROSSOMETILE leider auch der springende Punkt: Die Songs sind grundsätzlich ordentlich, sobald die Sängerin das Zepter in die Hand nimmt, doch in den instrumentalen Passagen fehlen die zündenden Ideen, die das Niveau ein wenig anheben könnten. Dadurch verbleibt "Gehenna" leider immer noch im Durchschnitt, so angenehm manche Stücke auch sein mögen.
Doch halten wir zumindest fest, dass die Italiener hier ihr bis dato bestes Album präsentieren. Bei den teils schaurigen Releases der Vergangenheit mag dies keine große Schwierigkeit gewesen sein, jedoch zeigt es, dass immer noch Potenzial vorhanden ist, auf dem die Band aufbauen kann.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes