ROTH, ULI JON - Scorpions Revisited
Mehr über Roth, Uli Jon
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- UDR / Warner
- Release:
- 06.02.2015
- The Sails Of Charon
- Longing For Fire
- Crying Days
- Virgin Killer
- In Trance
- Sun In My mind
- Yellow Raven
- Polar Nights
- Dark Lady
- Catch Your Train
- Evening Wind
- All Night Long
- We'll Burn The Sky
- Pictured Life
- Hell-Cat
- Life's Like A River
- Drifring Sun
- Rainbow Dream Prelude
- Fly To the Rainbpw
- I've Got To Be Free
Meister aller Klassen!
ULI JON ROTH muss ich wohl nicht vorstellen auf diesen Seiten. Der gute Mann hat mit den SCORPIONS deutsche (Hard)Rockgeschichte geschrieben und fasziniert seither mit seiner extrem gefühlvollen und gleichzeitig innovativen Spielweise. Dass er seit einiger Zeit wieder mit seinen alten Bandkollegen die Bühnenbretter teilt, ist höchst erfreulich, denn – Hand aufs Herz – die Alben mit ihm an der Gitarre bleiben bis zum heutigen Zeitpunkt die ungeschlagenen Höhepunkte in der Diskografie der Hannoveraner. Damit will ich jetzt die Alben bis inklusive "Love At First Sting" nicht schlecht schreiben. Die sind ebenfalls toll, aber eben anders. Weniger verspielt eben.
Da es dem Gitarristen offenbar sehr viel Freude bereitet hat, die ollen Kamellen mal wieder live zu spielen, gibt es nun eine "Scorpions Revisited" Doppel-Scheibe, auf der er etliche Klassiker mit jungen Musikern neu interpretiert. Wie viel Wert der Saitenvirtuose dabei auf die richtige Stimmung legt, zeigt allein schon der Aufnahmeort des Albums: Eine altes Theater, in dem die SCORPIONS damals geprobt haben und somit ein Ort, an dem manche der hier neu eingespielten Songs vor fast 40 Jahren entstanden sind. Da bekommt man schon vor dem Hören eine leicht ehrfürchtige Entenpelle am Ohrläppchen.
Vor allem aber ist das eigentliche Hörvergnügen sagenhaft. Das liegt auf der einen Seite am gigantischen Sänger Nathan James, der gar nicht erst versucht wie Klaus Meine zu singen, sondern der jedem Song seinen eigenen Stempel aufdrückt. Das ist besonders bei den Nummern, die Mister Roth im Original selbst hinterm Mikro vorgetragen hat, ein absoluter Gewinn. Auf der anderen Seite verändert UJR die Songs ganz nach seinem persönlichen Gusto, ohne ihnen dabei den Charme vergangener Tage zu rauben. Ganz im Gegenteil: Man hat vielmehr den Eindruck, dies hier seien oftmals die Versionen, die er schon damals gern aufgenommen hätte.
Einzelne Titel heraus zu heben, ist beinahe unmöglich, da es keinen Ausfall auf diesem Doppeldecker gibt. Sogar persönliche Meine-Favoriten, wie das fantastische 'We'll Burn The Sky' finde ich hier ausgesprochen frisch und unverbraucht, wie auch das eröffnende 'The Sails Of Charon', welches als fulminanter Auftakt extrem mitreißend dargeboten wird. Über solche Killertracks wie 'Virgin Killer' (oops), 'In Trance', 'Pictured Life' oder 'Polar Nights' muss man keine Worte verlieren. Die Qualität ist bekannt. Dass wir hier endlich mal 'All Night Long' in einer tollen Studiofassung serviert bekommen, freut mich aber ebenso sehr, wie 'Fly To The Rainbow', welches mit seinen flauschigen zwölf Minuten, den Hörer auf eine kunterbunte Notenachterbahnfahrt mitnimmt. Alle Daumen hoch.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae