ROTTED, THE - Get Dead Or Die Trying
Mehr über Rotted, The
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 27.06.2008
- Nothin' But A Nosebleed
- The Howling
- A Return To Insolence
- Kissing You With My Fists
- Angel Of Meth
- A Brief Moment Of Regret
- The Body Tree
- Get Dead Or Die Trying
- It's Like There's A Party In My Mouth (And Everyone's Being Sick)
- Fear And Loathing In Old London Town
- 28 Days Later
Neuer Name, neuer Sound, aber nach wie vor geile Musik
Es hat sich einiges geändert bei diesen leicht verrückten, stets provokanten Briten: Zunächst einmal hat man sich nach einer Dekade vom längst etablierten Namen GOREROTTED getrennt und sich für ein gemäßigteres THE ROTTED entschieden. Weiterhin hat man beim Songwriting deutlich mehr Wert auf Abwechslung gelegt. Statt wie einst nur mit Highspeed und scharfen Sägen durch die Botanik zu brettern, geht es heuer schon mal öfter gemäßigt und kontrolliert zur Sache. Viel wichtiger und interessanter als dies ist jedoch, dass der gesamte Sound um einige heftige Nuancen verändert wurde. Die alte, neue Band hat die charakteristischen Gore-Inhalte nahezu komplett über Bord geworfen und sich für einen kompakteren, zielstrebigeren Klang entschieden. Auf "Get Dead Or Die Trying" wurden folgerichtig auch einige bewährte Inhalte radikal entschärft. Doch gerade dies hat sich schlussendlich auch wirklich ausgezahlt.
Dabei steht die neue Platte trotz ihrer markanten Anspielung natürlich nicht im Zeichen einer Kampfansage gegen die schwarz-musikalische, amerikanische Musikkultur. Stattdessen regieren hier leicht gezügelte Tdoesblei-Riffs und dezente Melodien, die dem gesamten Album eine weitaus modernere Ausstrahlung verpassen. Dazu kommen allerhand Eigenheiten wie etwa Industrial-Stakkatos in 'A Return To Insolence', Göteborg-Einflüsse im Titelsong, Monster-Grooves in 'The Body Tree' und sogar weitere CARCASS-Anleihen im fantastisch-rasanten 'Fear And Loathing In Old London Town'. Im Kern ihrer Musik sind sich die verbliebenen Mitglieder aber größtenteils treu geblieben. Nach wie vor ist der Output der Briten extrem und aggressiv und passt sich auch keinen gängigen Konventionen an. Lediglich die fetten Grooves lassen auf zeitgemäße Inspirationen schließen, fügen sich aber nahtlos in das explosive Gemisch auf "Get Dead Or Die Trying" ein, ohne dabei die Homogenität des Albums in Frage zu stellen.
Vielleicht werden Fans der ersten Stunde aber dennoch nicht mit der leichten musikalischen wie inhaltlichen Kurskorrektur einverstanden sein, was man ihnen aufgrund der teils doch stärkeren Einschnitte sicher auch nicht übel nehmen kann. Alles in allem ist "Get Dead Or Die Trying" aber trotzdem ein echter Fortschritt für eine Band, die sich aus einen sehr engen Maschen befreit hat und mit neuen Ambitionen und unverhoffter Vielschichtigkeit gänzlich neu aufzutrumpfen weiß.
Anspieltipps: Nothin' But A Nosebleed, The Howling, The Body Tree, Fear And Loathing In Old London Town
- Redakteur:
- Björn Backes