ROTTEN SOUND - Exit
Mehr über Rotten Sound
- Genre:
- Grindcore
- Label:
- Spinefarm
- Release:
- 07.02.2005
- Exit
- Burden
- Sell Your Soul
- V.S.A.
- Follow
- Maggots
- Slave
- Mass Suicide
- Soil
- Fail and Fall
- Greed
- Slay
- Western Cancer
- Nation
- Havoc
- Traitor
- XXI
- The Weak
- Homicide (LP Bonus)
- Oppression (LP Bonus)
Neulich beim X-Mas-Festival in Frankfurt: NAPALM DEATH setzen zu Knüppel-Oldies wie 'Scum' oder 'The Kill' an, die im Sekunden-Takt über einen hinweg rasen. Ein Bekannter neben mir lachend: "Klasse, gleich kommt die Zugabe - zwanzig Songs in fünf Minuten." Und genau auf diesen Grincore-Pfaden wandeln auch ROTTEN SOUND. Schnell, aggressiv und konsequent. 1993 gegründet, veröffentlichten die vier tourwütigen Finnen nach ihrem Genre-Hit "Murderworks" vergangenes Jahr die Live-DVD "Murderlive". Nun schieben "G", "Q", "T" und "K" ihren neuen Kracher "Exit" nach. Hier gibt's stellenweise noch direkter eins in die Fresse als auf dem Vorgänger. Längere und etwas "verspieltere" Songs (sofern man beim Grindcore davon sprechen kann) wie beispielsweise 'Obey' sucht man vergebens.
50 Sekunden nervenraubendes Brummen und Quietschen, ein Gewehr wird durchgeladen – dann geht's ab! Zehn Sekunden Grindcore-Gebolze, ein Schuss – und schon folgt der nächste Song. 'Burden' legt mit ein paar kurzen, groovigen Riffs los, denen sich brachiale Knüppel- und Mosh-Parts anschließen. Das direkt folgende 'Sell Your Soul' haut in die selbe Kerbe, erst 'V.S.A' lässt mit einem Midtempo-Part kurz verschnaufen. Aber in Sekundenschnelle setzt bereits 'Follow' zum nächsten Moshpit an. Nur kurz sind langsamere Riffs wie zu Beginn von 'Mass Suicide' zu hören, ansonsten brettern die Songs in teilweise unter einer Minute über ihre Opfer hinweg. Passend zum selbstmörderischen Cover fällt Drummer "K" mit seiner Überschallgeschwindigkeit das Todesurteil für jede Nackenmuskulatur, das Gitarrist "Q" vollstreckt. 'Soil' bietet auch groovigere Riffs, während jene von 'Greed' und 'Havoc' stark an NAPALM DEATH erinnern. Glatzkopf Keijo alias "K" grunzt und kreischt sich einen ab, teilweise aggressiver als ND-Fronter Barney. Die Scheibe endet schließlich, wie sie angefangen hat: Eine Minute Geräuschkulisse und noch mal ein paar Sekunden Killer-Gebolze. Somit schafft es "Exit" inklusive Gequietsche zwar nur auf 28 Minuten, aber die haben es in sich und rasen wie ein Zug über den Hörer hinweg. Nur die LP ist um zwei Songs länger.
In der Kürze liegt die Würze, das gilt hier sowohl für die Länge des Albums als auch der Songs. Wer es kaum erwarten konnte, dass sich NAPALM DEATH wieder auf ihre alten Tugenden besinnen, ist bei ROTTEN SOUND genau richtig. Auf den Pfaden von NASUM metzelt das finnische Quartett alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Schwierig, sich bei 18 Songs für ein paar Anspieltipps zu entscheiden. Kleiner Tipp: Auf die Band-Homepage surfen und sich die beiden Videoclips zu 'Exit' und 'Burden' runterladen.
Anspieltipps: Burden, Sell Your Soul, Follow, Soil
- Redakteur:
- Carsten Praeg