ROTTING CHRIST - Rituals
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2016
Mehr über Rotting Christ
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season Of Mist (Soulfood)
- Release:
- 12.02.2016
- In Nomine Dei Nostri
- Ze Nigmar
- Elthe Kyrie
- Apage Satana
- Les Litanies De Satan
- For A Voice Like Thunder
- Komx Om Pax
- Devadevam
- Tou Thanatou
- The Four Horsemen
So pechschwarz wie Musik nur sein kann.
Die griechischen Veteranen von ROTTING CHRIST bescheren uns mit "Rituals" ein neues Album, das sicherlich von den Fans sehnsüchtig erwartet wird. Nicht viele Bands haben im Verlauf ihrer Karriere so viele Einflüsse zugelassen, nur um sich beim nächsten Album wieder auf etwas anderes zurück zu besinnen. Anno 2016 setzt ROTTING CHRIST den Weg von "Kata Ton Daimona Eaytoy" konsequent fort und macht die Eingrenzung auf ein bestimmtes Genre immer schwieriger. Für den Scheuklappen-tragenden Schwarzheimer mögen sich zu viele entfernte Stilmittel in den Sound gemischt haben, doch für jeden anderen Metalfan wird die Band immer interessanter.
Die Beschwörungsformeln, die das Album eröffnen, machen den Hörer alsbald mit der Unterwelt bekannt, in der die nächsten 50 Minuten spielen. Ohne viel Traram brechen die Riffwalzen über einen herein, das Schlagzeug drischt wie ein Vernichtungswerkzeug aus Mordor das Tempo voran, während hymnische Chöre und gesprochene Chöre den genialen Kontrast zu flirrenden Gitarren bilden. Das starke Rückgrat des Albums besteht auch bei Songs wie 'Elthe Kyrie' oder 'Les Litanies De Satan' aus gegeneinander arbeitenden rhythmischen Elementen, die beinahe wahnhaft den Malstrom nicht enden lassen.
Da, wo Bands wie DIMMU BORGIR oder zuletzt FLESHGOD APOCALYPSE immer mehr Bombast zu ihrem Extreme Metal mischen, schafft es ROTTING CHRIST mit einfacheren Mitteln, diese epische Dunkelheit hervorzubringen, die bei 'Tou Thanatou' ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Ganz gleich, ob am Mikro gemurmelt, geflüstert oder geschrien wird, es ist beeindruckend, wie konsequent die Songs den rituellen Charakter des Albums transportieren, ohne aber zu verkopft zu geraten. Durch die unprätentiöse Darbietung werden auch Nicht-Black-Metal-Hörer ihren Gefallen an an diesem Schwarzmetall finden können, das bei obskureren Truppen hinter den schweren Türen der Unzugänglichkeit ein einsameres Dasein fristet. Fans müssen hier zuschlagen und auch sonst jedem, der Avancen für die dunkle Seite hegt, kann ich diese Scheibe wärmstens empfehlen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher