ROUGH SILK - Beyond The Sundown
Mehr über Rough Silk
- Genre:
- Power Metal
- From Here To Eternity
- Nosferatu
- Beyond The Sundown
- Gods Of Darkness
- A Matter Of Size
- Neutrophobia
- Face To Faith
- Something To Believe In
- When Life And Pain Unite
- Friends
- Where Red Waters Flow
- Never Lose Again `98
Auf ihrem neuesten Output versuchen sich ROUGH SILK am Spagat zwischen den opulenten Mini-Opern vergangener Tage und der deutlich straighteren Gangart des Vorgängers "Mephisto". Somit finden sich auf "Beyond The Sundown" zu gleichen Teilen knackige Power Metal-Brecher und an Savatage gemahnende, bombastische Midtemponummern. Sehr löblich sind einmal mehr die hingebungsvolle Liebe zum Detail und der Ideenreichtum, die man von den früheren Werken der Band in angenehmer Erinnerung hat; da fügt es sich dann auch gut, daß die Instrumentalisten -allen voran Tastenzauberer Ferdy Doernberg- über das nötige Rüstzeug verfügen, um ihre phasenweise anspruchsvollen Kompositionen entsprechend umzusetzen.
Soweit, so gut. Leider jedoch haben die Niedersachsen im Bemühen, dem Hörer möglichst viel value for money zu bieten, ein klassisches Eigentor geschossen. Denn im Verlauf der zweiten Hälfte verflacht die einstündige Platte leider zusehens, was den Gesamteindruck für meinen Geschmack sehr nachteilig beeinflusst. Denn, auch das sollte hier nicht unerwähnt bleiben, echte Klassenummern sucht man auf "Beyond The Sundown" im Großen und Ganzen vergebens.
Abgesehen vom mitreissenden, dramatischen Titelsong pendeln die restlichen 11 Songs etwa hälftig zwischen "gut, aber nicht überwältigend" und "ordentlich", letzteres vornehmlich in der zweiten Hälfte.
Hätten ROUGH SILK einen gleichwertigen Ersatz für Klassesänger Jan Barnett gefunden, würde ich nicht zuletzt dank der stellenweise exzellenten Arrangements trotz der angesprochenen Durchhänger in der A-Note eine Kaufempfehlung aussprechen; leider jedoch verfügt Neuvokalist Thomas Ludolphy nur über ein relativ begrenztes Stimmvolumen und liegt gerade bei den reichlich vorhandenen ruhigen Passagen in schöner Regelmässigkeit gewaltig neben der Spur.
Insgesamt also eine CD, mit der man sicher nichts falsch macht, bei der man aber leider Gottes auch nicht allzuviel verpasst, denn das Prädikat "gut" kann man heutzutage auf unzählige Veröffentlichungen anwenden; weniger wäre hier meines Erachtens deutlich mehr gewesen!
Anspieltips: From Here To Eternity; Beyond The Sundown; Neutrophobia
- Redakteur:
- Rainer Raithel