ROUGH SILK - End Of Infinity
Mehr über Rough Silk
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Common Ground / Point Music
- Release:
- 27.10.2003
- Who Killed Vinyl?
- Isolation
- Lucifer`s Hotel
- Restless Heart
- Ambrosia
- What If Darkness Was Brighter Than Light
- My Little Friend
- The Fiddler On The Skeleton Horse
- Carry On
- The End Of Infinity
- Mrs. Jealousy & Mr. Good
- Set Me Free
- Dolly The Sheep Meets Frank The Stein
Gibt es das Ende der Unendlichkeit? Das Ende der Unendlichkeit der Ideenvielfalt und Kreativität von ROUGH SILK jedenfalls nicht. Denn auf dem neuesten Studiowerk geht es gewohnt abwechslungsreich, ohne Berührungsängste, genrefremde Elemente, Stile oder Instrumente einzuweben, von statten. Nachdem Thomas Ludolphy die Band im letzten Jahr verließ, beschlossen Ferdy Doernberg, Herbert Hartmann und Nils Wunderlich, den Gesang selbst zu übernehmen. Brüderlich geteilt, singt jeder vier Lieder, was dank der gut ausgebildeten und sehr unterschiedlichen Stimmen den sowieso schon sehr hoch anzusiedelnden Abwechslungsreichtum noch ein weiteres Mal erhöht. Die Multiinstrumentalisten ließen es sich darüber hinaus auch nicht nehmen, bis auf die Violine, selbige Martin Doernberg (Ferdys Vater und Konzertgeiger) beisteuerte, sämtliche Instrumente (u.a. Hawaii-Gitarre, Mandoline, Ukulele, Klavier, Trompete, Schifferklavier) selbst einzuspielen.
Einziger Kritikpunkt sind die meiner Meinung nach nicht mächtig genug klingenden Chöre, und natürlich wäre es auch vermessen zu behaupten, ROUGH SILK hätten hier den Höhepunkt ihrer Schaffenskunst erreicht, dafür waren einige der Vorgängeralben (wie z.B. "Mephisto") doch zu stark. Doch das macht auch nicht wirklich etwas aus, denn solange ROUGH SILK gewohnt hervorragendes Material wie auf dem mir nun vorliegenden "End Of Infinity" abliefern, ist alles im grünen Bereich. Begeisternd hymnische Melodien, gepaart mit Witz, Spielfreude und Charme, wie sie hier dargeboten werden, kann zumindest Meinereiner nicht ablehnend gegenüber stehen. Die Melodien gehen sofort ins Ohr und setzen sich unweigerlich fest. Und je mehr Durchläufe ich der Scheibe gegönnt habe, um so mehr hat sie mich ergriffen. Daumen hoch, Jungs!
Eine recht lustige Begebenheit ergab sich noch bei "My Little Friend"; der Refrain des Liedes erinnert mich vehement an den Klassiker 'Bin kein Genie' vom Album "Die Platte" der Liedermacher ARNO & ANDREAS. Ob gewollt oder ungewollt, will ich hier mal nicht beurteilen. Aber nachdem ich schon seit Jahren nicht mehr in das Liedgut der beiden reingehört habe, war es schön, wieder einmal an seine "Jugendsünden" erinnert zu werden.
Aber um nun endlich zu meinen abschließenden Worten zu gelangen: Wer auf einen Mix aus SAVATAGE und QUEEN mit diversen weiteren Stileinflüssen steht, der zwar nicht an die Originale heranreicht, aber dennoch seinen Charme besitzt, sollte es sich nicht nehmen lassen, dieses Werk anzutesten.
Anspieltipps: What If Darkness Was Brighter Than Light
- Redakteur:
- Georg Weihrauch