ROYAL BLOOD - Back To The Water Below
Mehr über Royal Blood
- Genre:
- Rock / Indie
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Warner Records
- Release:
- 01.09.2023
- Mountains At Midnight
- Shiner In The Dark
- Pull Me Through
- The Firing Line
- Tell When It's Too Late
- Triggers
- How Many More Times
- High Waters
- There Goes My Cool
- Waves
Wieder rockiger, aber lange nicht so bahnbrechend wie das Debüt.
Eigentlich machen die britischen Rocker ROYAL BLOOD ja Schlagzeilen, weil sie mit ihrem simplen Sound, der primär nur aus Bass, Gesang und Schlagzeug besteht, der modernen Rockmusik ganz schön frischen Wind eingehaucht haben. Zuletzt wurde die Musik gerade auf dem letzten Album "Typhoons" aber immer tanzbarer, poppiger und auch elektronischer, was die Band auch mehr und mehr für den Mainstream öffnete. In Dundee musste das Duo zuletzt auf einem Festival aber auch feststellen, dass eben nicht jedes Mainstream-Publikum auf Rockmusik abfährt, was gerade von Fronter Mike Kerr mit sehr fragwürdigen Reaktionen bedacht wurde. Es wäre also höchste Zeit, dass das royale Blut mal wieder mit seiner Musik für Schlagzeilen sorgt und nicht mit erhobenen Mittelfingern gegenüber dem nicht ganz so interessierten Publikum. Gut, dass mit "Back To The Water Below" schon der nächste Langspieler in den Startlöchern steht, um genau diese Schlagzeilen zu liefern.
Und das im Titel ausgegebene Thema vom Zurückgehen, ist eigentlich auch ein ganz gutes Motto für die musikalische Ausrichtung der Platte. Schon im Vorfeld deutete Mike an, dass sie nach dem in Sachen Produktion doch etwas aufgeblasenem "Typhoons" wieder mehr zurück zu den eigenen Wurzeln gehen wollten. Und der Opener 'Mountains At Midnight' scheint anzudeuten, dass es den beiden Briten damit durchaus ernst war, denn die Synthesizer rücken deutlich in den Hintegrund, während vor allem Mikes verzerrter Bass den Track ordentlich nach vorne peitscht. Insgesamt ein starker Einstieg, dem vom cool rockenden 'Shine In The Dark' sogar noch einer drauf gesetzt wird. Von der Atmosphäre her hätte die munter stampfende Nummer auch durchaus auf das Debüt passen können und düfte bei zukünftigen Liveshows hervorragend funktionieren.
Doch danach ist es mit dem wuchtigen Rock auch erst einmal wieder vorbei, denn 'Pull Me Through' und auch 'The Firing Line' schielen mit präsentem Piano und Keyboards stark in Richtung BEATLES, was zwar ganz passabel funktioniert, in meinen Ohren aber lange nicht den gleichen Charme versprüht wie der mächtige Indie-Rock, den die beiden sonst zelebrieren. In meinen Ohren bleiben flottere Nummern wie 'High Waters' schlicht und ergreifend die Momente, in denen die Truppe aus Worthing ihre Stärken und vor allem ihren eigenständigen Sound viel besser in Szene setzen kann. Zugegeben, zumindest das abschließende 'Waves' straft mich in diesem Punkt aber doch lügen, denn das Finale hat gerade dank des Pianos eine herrliche Dramatik und lässt mich breit grinsend zurück.
Insgesamt ist "Back To The Water Below" damit eine solide Platte, die vor allem Fans etwas versöhnen dürfte, die mit dem experimentellen "Typhoons" ihre Probleme hatten. Ich gebe ja gerne zu, dass mir der Vorgänger eigentlich sehr gut gefallen hat und ich entsprechend vom neuen Langeisen nicht ganz so begeistert bin. In meinen Ohren kommt die Platte nämlich nicht ganz an die ersten beiden grandiosen Einträge der Diskografie heran, hat aber eben auch nicht diesen Überraschungseffekt, den "Typhoons" für mich hatte. Daher gibt's auch "nur" 7,5 Punkte für ein solides, aber eben nicht großartiges ROYAL BLOOD-Album.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs