ROYAL HUNT - Paper Blood
Mehr über Royal Hunt
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Frontiers/Soulfood
- Release:
- 06.06.2005
- Break Your Chains
- Not My Kind
- Memory Lane
- Never Give Up
- Seven Days
- SK 983
- Kiss Of Faith
- Paper Blood
- Season's Change
- Twice Around The World
Andre Andersen und ROYAL HUNT turnen mittlerweile auch schon deutlich mehr als zehn Jahre durch die Szene und "Paper Blood" ist immerhin schon das achte Studioalbum plus einiger EPs und einem Live-Album.
Sich über diese lange Zeit zu entwickeln, ohne sich abzunutzen oder seine Glaubwürdigkeit zu verlieren, ist überaus schwierig. Ein Problem, mit dem auch ROYAL HUNT zu kämpfen haben. Eine zwischenzeitliche Blutauffrischung gelang mit dem Wechsel am Mikro. John West (vormals BADLANDS, ARTENSION) ersetzte 1999 D.C. Cooper. Doch daran, dass Andre Andersen alle Songs und Texte im Alleingang schreibt und dazu noch das Album produziert, hat sich nichts geändert.
Und vielleicht ist es das, warum ich "Paper Blood" nicht mehr so stark finde wie einst das grandiose "Moving Target" oder "Fear". Obwohl technisch alles im grünen Bereich ist und auch John West seinen Job hervorragend erledigt, kommt mir das alles einen Tick zu bekannt vor. Zumal mir die immer symphonischere Ausrichtung mit stellenweise einfach zu langen Instrumentalteilen auch nicht hundertprozentig zusagen will. Im Vergleich zu Richard Andersson (TIME REQUIEM, SPACE ODYSSEY) ist Andre Andersen zwar sehr viel songorientierter und detailverliebter, dennoch wäre an einigen Stellen weniger ganz deutlich mehr. So wäre ich ganz hervorragend ohne die technisch sehr guten, aber eben nicht besonders packenden Instrumentale 'SK 983' und 'Twice Around The World' ausgekommen. Vor allem Letzteres ist mit seinen über sieben Minuten deutlich zu lang geraten.
Aber so wenig gut, wie sich das jetzt anhört, finde ich das Album gar nicht. Ich bin halt gut im Meckern. Doch immerhin gibt es auf "Paper Blood" auch genügend Stoff, der zu gefallen weiß. So bleibt der knackige Opener 'Break Your Chains' dank deutlicher PRETTY-MAIDS-Anleihen flott in den Ohren hängen. Das sich langsam steigernde und mit weiblichen Backgroundvocals versehene 'Kiss Of Faith' ist ebenfalls gut gelungen und im verhältnismäßig harten Titeltrack kann vor allem John West mit stellenweise sehr aggressiven Vocals punkten.
Dennoch, unter dem Strich bleibt ein technisch gutes Album, das mich aber in zu wenigen Momenten wirklich berühren kann. Vielleicht sollte Andre Andersen einfach mal versuchen, mit einem Produzenten zu arbeiten und gleichzeitig wieder auf etwas kompaktere Songs setzen, und schon dürfte es wieder für den UEFA-Cup reichen.
Anspieltipps: Break Your Chains, Kiss Of Faith, Paper Blood
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk