ROYAL THUNDER - CVI
Mehr über Royal Thunder
- Genre:
- Doom Metal / Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Relapse (Rough Trade)
- Release:
- 08.06.2012
- Parsonz Curse
- Whispering World
- Shake and Shift
- No Good
- Blue
- Sleeping Witch
- South of Somewhere
- Drown
- Black
- Water Vision
<p class="MsoNormal">Vom ersten Ton an in der ersten Liga</p>
Rock und Metal befinden sich im Wandel. Große Bands spielen auf Nummer sicher und Newcomer begeistern mit ungewöhnlichen (hochwertigen!) Erstlingswerken. Die Anzahl eben jener mutigen Debüts nahm in den letzten Jahren stark zu. Eine großartige Entwicklung, die man nur begrüßen kann. ROYAL THUNDER aus Atlanta hatten 2010 lediglich eine EP veröffentlicht und treten jetzt, zwei Jahre später, mit ihrem Debüt "CVI" ins Rampenlicht.
Beworben wurde die CD schlicht als (progressiver) Rock mit weiblichem Gesang. Was sich aber schon beim Opener 'Parsonz Curse' aus den Lautsprechern wagt, ist feinster Doom Metal. Die knapp sieben Minuten bieten wundervoll stimmigen, leicht psychedelischen Gesang vor großartigen Gitarrenwänden. Es ist erstaunlich, wie gut weiblicher Gesang zu doomigen Songs passt. Dass es sich hier lediglich um das Debüt handelt, merkt man den Musikern zu keiner Zeit an. Das Material ist intelligent, unaufdringlich, aber mit Ohrwurmcharakter komponiert und höchst sympathisch eingespielt worden. Mlny Parsonz erinnert mit ihrem Gesang in ihrer Art dabei relativ oft an Lzzy Hale von HALESTORM. Besonders, wenn das Tempo etwas anzieht und der zuvor erwähnte Rock dominiert. Doom und Rock wechseln sich gelegentlich sogar innerhalb der Songs ab.
Mit 'Whispering World' hätten ROYAL THUNDER eine Single in petto, die sich in ihrer Eingängigkeit fies in den Gehirnwindungen festkrallt. So ein Appetizer macht schnell hellhörig, die Mischung aus kürzeren Doom/Rock Hybriden und waschechten Überlängetracks ist clever arrangiert. Prinzipiell nehmen sich die Musiker so viel Zeit, wie die Songs brauchen. Hier wird nichts künstlich in die Länge gezogen oder in aller Eile zusammengeschoben.
Die melodischen Riffs sind mächtig und die Soli, die sich durchaus auch mal unter den Gesang legen, erinnern oft stark an TROUBLE. Stellenweise wird aus der Leadgitarre, ähnlich wie bei BLIND GUARDIAN, eine zweite Stimme, die ihre eigene Melodie vorträgt, leiser wird und sich unter Mlny Parsonz' Stimme versteckt. Nur um dann frech nach einer halben Minute an ihr vorbei in den Vordergrund zu drängen, bevor die Riffs wieder das Heft in die Hand nehmen. Dieses Katz und Maus Spiel hört sich herrlich frisch an.
Wenn ruhigere Töne angeschlagen werden, wie etwa im verführerisch anmutenden "Sleeping Witch", möchte man sich am liebsten zurücklehnen, und sich von den immer wieder auftauchenden Doomwänden massieren lassen. Balladeske, mit minimalistischem Einsatz von Gitarren gesungene Parts wechseln sich hier geschickt mit mächtigen Riffs ab. Auch Stoner Rock ist der Band nicht fremd, 'No Good' hätte das letzte Album von CLUTCH sehr bereichert und wenn auf 'Blue', dem längsten Track von "CVI", ein Trommelwirbel in die Manege führt, wird dem Hörer klar: das ist ein ganz besonderes Debüt.
Female Fronted Doom Metal, mit starken Rock, Stoner und Psychedelic Einflüssen? ROYAL THUNDER beweisen, dass das klappen kann. Und wie!
Anspieltipps: Whispering World, Blue, Black Water Vision
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Dennis Hogrefe