ROYAL THUNDER - Crooked Doors
Mehr über Royal Thunder
- Genre:
- Hard Rock / Southern Rock / Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 03.04.2015
- Time Machine
- Forget You
- Wake Up
- Floor
- The Line
- Forgive Me, Karma
- Glow
- Ear On The Fool
- One Day
- The Bear I
- The Bear II
Aus dem Sumpf in die weite Welt
ROYAL THUNDER konnte sich mit dem Debütalbum "CVI" auf Anhieb einen Platz unter den interessantesten Bands im Spannungsfeld aus Doom und Hard Rock mit Sängerin erkämpfen. Die Wartezeit auf den Nachfolger "Crooked Doors" geriet dann äußerst lang und die ersten Höreindrücke des neuen Albums fielen verstörend aus. Denn der schwüle, drückende und zähe Sound des Debüts, also das, was man als Markenzeichen und Alleinstellungsmerkmal der Band im Kopf hatte, wurde auf "Crooked Doors" stark zurückgenommen und musste einem deutlich zugängigeren, leichteren Gesamteindruck weichen. Dass dieser sich nach zahlreichen Hördurchgängen jedoch als voller Erfolg herausstellt, liegt vor allem an zweierlei: Einerseits an der einzigartigen, charismatischen Stimme von Sängerin Mlny Parsonz und andererseits an den Songs selbst, die mit packenden, ausgefallenen und gleichermaßen eingängigen Melodien überzeugen können.
Wo ich am Anfang noch etwas ratlos vor meiner Stereoanlage saß, verfingen sich von Mal zu Mal mehr Melodien in meinen Ohren, bis ich schließlich vollends von der Qualität von Hits wie 'Forgive Me, Karma' überzeugt wurde. Im Vergleich zum Debüt hat sich Sängerin Mlny stimmlich nochmal verbessert und räumt ihrer Stimme mehr Freiheiten ein. Dem tollen Gesang wurden weitere Facetten hinzugefügt, die in Verbindung mit den großartigen Gesangsmelodien auf "Crooked Doors" klar einen Schritt nach vorne bedeuten. Bei aller Euphorie, die diese Entwicklungen bei mir hervorrufen, bin ich jedoch auch etwas enttäuscht davon, dass die doomigen, zähen Stellen so stark in den Hintergrund getreten sind. Wo "CVI" vor allem nach den Sümpfen der Südstaaten klang, hat "Crooked Doors" diese Ursprünge hinter sich gelassen und ist in der großen weiten Welt angekommen. Das Ergebnis sind tolle Songs, von einer der außergewöhnlichsten Sängerinnen im doomigen Hard Rock vorgetragen, die jedoch hier und da etwas zu wenig Dreck im Getriebe haben und eines der stärksten Merkmale des Debüts über Bord geworfen haben.
Ein absolut überzeugendes Album ist "Crfooked Dorrs" jedoch trotzdem und für Genrefans wie Interessierte ein Muss.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst