RUADH - Eternal
Mehr über Ruadh
- Genre:
- Black Metal / Celtic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Northern Silence Productions
- Release:
- 09.07.2021
- 1. Break Of Dawn
- 2. Let The Pagan Fire Burn
- 3. Harvest
- 4. Fade To Grey
- 5. The Wheel
Konzeptalbum zum Jahresrad
RUADH (Aussprache: "Roo-Ah") bedeutet "Rot" und ist das atmosphärische Black-Metal-Projekt mit keltischen Elementen von Tom Perrett aus Glasgow, Schottland. Er stammt jedoch ursprünglich aus einer der ältesten Gegenden Schottlands, deren Geschichte und Mythen in den keltischen Elementen seiner Musik Einfluss finden. RUADH wurde vor drei Jahren gegründet und hat bisher zwei Alben vorzuweisen - "Sovereign" (2019) und "The Rock Of The Clyde" (2020). Musikalische Unterstützung für das dritte Album fand RUADH bei Phillip Morrison und Mihai Puscasu (Schlagzeug), Ceiti (weiblicher Gesang), Tom O'Dell (Hintergrundstimme beim Finaltrack), Kevin Murphy (Dudelsack), Kim Copland (Bass) und Addz Vindicare Milner (Mastering). Die ersten vier Lieder von "Eternal" repräsentieren jeweils einen der vier Hauptpunkte des keltischen Jahresrads, was hauptsächlich an den Songtexten erkennbar ist. Der fünfte Song und zugleich Finaltrack 'The Wheel' widmet sich allgemein dem Jahresrad und verlinkt somit die vorangegangenen Titel.
Das Album ist eher derart konzipiert, dass ihm in ganzer Länge gelauscht wird, als dass man einzelne Lieder herauspickt. Die fünf Tracks mit jeweils zirka zehn Minuten Länge bestehen aus typischen Black-Metal-Riffs, die stellenweise von Folk-Melodien abgelöst werden. Die zwei Schlagzeuger kommen des öfteren gleichzeitig zum Einsatz, wobei einer viel Druck ausübt und der andere relaxter unterwegs zu sein scheint. In den Growlingparts ist Tom Perrett stärker als im weniger einprägsamen Klargesang, doch in Begleitung anderer ist auch dieser ansprechend. 'Break Of Dawn' bezieht sich auf Imbolc (Reinigungsfest in der Nacht vor dem 1. Februar) und wartet unter anderem mit verspielten Riffs, Piano, Violine und Vogelgezwitscher auf. Neben 'Fade To Grey', welches sich mit Samhain (heutzutage mehr als Halloween bekannt) beschäftigt, und dem Finaltrack verzichtet auch der Opener auf ein Intro und startet stattdessen sogleich durch.
'Let The Pagan Fire Burn', welches an Beltane (hierzulande als Walpurgisnacht bzw. schlicht Hexenfeuer bezeichnet) angelehnt ist, bietet dagegen ein folklorische Einleitung aus Gitarre, Violine und Frauenstimme(n) an. Insgesamt gesehen ist es ein recht eingängiger Song, das heißt, man findet leicht Zugang. Das schönste Intro bietet aber das dem Erntefest Lugnasad geweihte 'Harvest'. Die Trommel gibt den Takt vor und begleitet Violinentöne, sowie reduziertes Gitarrenspiel. Der intervallartige Männergesang in 'Fade To Grey' - sowohl beim Klargesang als auch beim Growling - ist wohl eher Geschmackssache. Die kurzzeitig hervortretende weibliche Stimme hat mich da mehr erfreut. 'The Wheel' bringt dann noch kurz einen Dudelsack mit ins Spiel, was bei einem schottischen Musikprojekt nicht überrascht, jedoch an der Stelle weniger gut ins übrige Klangbild passt. Die zweite Songhälfte überzeugt mehr, insbesondere der Instrumentalteil mit Flöte und Geflüster, welches auch danach als Bestandteil des Liedes verbleibt, sowie das Outro mit Piano, Violine, Harfe und Flusswassergeräuschen.
Hier und da kann das Album mit respektablem Gitarrenspiel, bereicherndem Violineneinsatz und musikalischen Arrangements punkten, jedoch driftet es manchmal auch ins Triviale ab. Abgesehen von den Lyrics erinnert musikalisch nicht viel an das Grundthema von "Eternal", da es durch die gewählten Worte jedoch bereits in hohem Maße zur Geltung kommt, ist dies auch nicht nötig. Die Acht-Punkte-Wertung hat das Konzeptalbum nur knapp verfehlt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt