RUBY THE HATCHET - Live At Earthquaker
Mehr über Ruby The Hatchet
- Genre:
- Doom Metal / Psychedelic Rock
- Label:
- Magnetic Eye Records
- Release:
- 22.04.2022
- 1000 Years
- Primitive Man
- Easy Livin'
Ein kurzes, aber dennoch intensives Hörerlebins
Vier Longplayer und eine selbstbetitelte EP hat diese Formation aus New Jersey in ihrer 2011 begonnenen Karriere bereits aufgenommen. Damit hat sich das Quartett rund um Frontlady Jilian Taylor aber nicht nur in der Doom/Psychedelic-Fangemeinde einen guten Namen machen können, sondern auch darüber hinaus. Ein wesentlicher Grund dafür ist der an sich sehr zungängliche Vortrag der Band, mit Sicherheit aber auch die energiegeladenen Live-Shows, bei denen ab und zu auch so mancher, an sich eher kurz gehaltene Track relativ spontan in einer Session endet.
Da RUBY THE HATCHET seit jeher auch Augenmerk auf die optische Umsetzung legt, war die Lichtshow dabei entsprechend ausgeklügelt. Das gilt auch für die Covergestaltung, womit wir bei der neuen EP angelangt wären. Die wurde einmal mehr mit einem überaus ansprechenden Artwork versehen, und sollte jedem Interessenten sofort ins Auge stechen. Der Dreher aber nicht nur das Auge des Betrachters, sondern durchaus auch dessen Ohren.
Zum einen, weil die Truppe mit den beiden Eigenkompositionen '1000 Years' und 'Primitive Man‘ einmal mehr zu erkennen gibt, wie breit gefächert ihr Stil eigentlich ist. Und zum anderen, weil man mit der fetzigen Version des URIAH HEEP-Klassikers 'Easy Livin‘' allen Künstlern und Bands, die sich im Laufe der letzten Jahrzehnte an dieser Nummer versucht haben, auf beeindruckende Weise klarmacht, wie man diesen Track auf mitreißende Manier darbietet.
Der Startschuss in die EP fällt mit '1000 Years' dagegen regelrecht konträr aus. Schließlich gibt es eine im unteren Tempo-Bereich angesiedelte, knapp sechseinhalbminütige Achterbahnfahrt durch diverse Prog Rock und Psychedelic-Regionen zu hören. Da die Hammond-Orgel von Sean Hur längst eine ebenso wichtige Rolle spielt wie der markante Gesang, ist man im Endeffekt doch nicht allzu weit von der HEEP-Verbeugung am Ende entfernt. Das gilt auch für 'Primitive Man', dessen Basis zwar an sich ein entspannter Blues-Groove ist, doch auch auf diesem versteht es die Formation so richtig sich nach allen Regeln der klassischen Hard Rock-Kunst auszuleben. Feines Gerät, keine Frage, aber leider nur eine Viertelstunde lang!
- Redakteur:
- Walter Scheurer