RUINS (JP) - Alone
Mehr über Ruins (JP)
- Genre:
- Experimental
- Label:
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Durchgeknallter Experimental-Trip für die wahren Freaks
Es wäre mal interessant, zu wissen, was im Kopf des japanischen Vollblutmusikers Tatsuya Yoshida alles vorgeht. Der versierte Multiinstrumentalist scheint offenbar ständig unter Strom zu stehen und äußert seinen kreativen Trieb seit jeher in völlig abgedrehten, spontan-jazzigen Klangvariationen, die in etwa so zugänglich sind wie eine Pop-Melodie auf einem Grindcore-Album. Mit seinem Projekt RUINS bedient er schließlich seit Jahren ein Special-Interest-Publikum, welches in letzter Zeit jedoch häufiger verzichten musste, weil die Besetzung nicht mehr sonderlich stabil war. Also hat sich Yoshida selbst in die Pflicht gerufen und gemeinsam mit einigen Gastmusikern eine neue Platte realisiert - und diese ist mal wieder durchgeknallt bis zur letzten Sekunde.
Das zu beschreiben, was auf "Alone" geschieht, ist mit Worten allerdings kaum möglich. Man stelle sich einfach vor, eine Avantgarde-Truppe würde sich durch einen Videospiel-Soundtrack kämpfen, sich mit den wildesten Takten herumschlagen, hier und dort etwas THE DILLINGER ESCAPE PLAN zitieren, obendrein den neumetallischen Sound einflechten, den Acts wie SCARS ON BROADWAY und SYSTEM OF A DOWN auf ihren Debüts geprägt haben, und am Ende noch ein paar völlig freakige Keyboard-Arrangements darüberlegen, und schon hat man eine Vorstellung davon, wie sich "Alone" gestaltet. Doch das ist noch nicht alles: Ein paar Vokalakrobaten mit Eunuchen-Talent jammern ihre Arien vor, ein paar undefinierbare Grooves steigern das Ganze zum Nervenkino, und zu guter Letzt bedient sich der Mastermind noch bei der traditionellen japanischen Rhythmusschule und hämmert den restlichen Schmalz aus den Ohren.
Ist das verrückt? Nein, es ist noch viel verrückter, vielleicht auch ungenießbar, doch unterm Strich kann man nicht abstreiten, dass die fernöstliche Freakshow ihren Reiz hat und dass man auf jeden Fall einmal eine Begegnung mit Master Yoshida erlebt haben sollte. Eine Bewertung bleibt dennoch aus, denn hierzu bleiben die Meinungen einfach zu ambivalent. Doch denjenigen, denen es nicht abgefahren genug sein kann, sei definitiv geraten, "Alone" einmal ein bisschen Aufmerksamkeit zu schenken!
- Redakteur:
- Björn Backes