RUINSIDE - The Hunt
Mehr über Ruinside
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Mighty Music / Target Distribution
- Release:
- 29.10.2012
- The End (Intro)
- Shower Of Accusations
- Beware!
- Hunters Of Divine Society
- Witch Hammer (Malleus Maleficarum)
- Hide-And-Seek
- Labyrinth Of Silence
- Wounded An Defeated
- Within Hammer And Tongs
- Belaguered
- T.O.R.T.U.R.E.
- Forced Confession
- Burst Into Flames
Finnlands Power-Metal-Antwort auf TESTAMENT
Es ist ziemlich ungewöhnlich für eine finnische Power-Metal-Kapelle, mit so vielen amerikanisch inspirierten Thrash-Gitaarren aufzutauchen und vor allem den Klang einer Band wie TESTAMENT in ihren eigenen Sound aufzunehmen. Die fünf Jungs von RUINSIDE haben dies bereits auf ihren ersten beiden Demo-EPs getan und sich diese Einflüsse auch für den Release ihrer ersten Full-Length bewahrt. Allerdings schwebt der Schatten der Peterson/Billy-Group so übermächtig über den ersten Songs von "The Hunt", dass sich die Finnen stetig einem Vergleich ausgesetzt sehen, den sie unter gewöhnlichen Umständden gar nicht für sich entscheiden können. Und genau aus diesem Grund tut man sich zumindest anfangs schwer, "The Hunt" auch seine positiven Qualitäten anzuerkennen.
Hat man sich indes etwas eingehender mit der Platte beschäftigt, entdeckt man auch einige Teutonen-Edelstahl-Parts, die konsequent mit dem Bay-Area-Einfluss vermischt werden, was den Gesamtklang wieder eine Spur 'europäischer' gestaltet, die Songs hinzu mit mehr Melodik verwöhnt. Nummern wie 'Belaguered' und 'Forced Confession' sind durchaus auch im Umfeld einiger hiesiger Bands zu sehen; BRAINSTORM und die zu Grabe getragenen SYMPHORCE wären als Beispiel zu nennen, jedoch stets mit einer dezenten Thrash-Note im Hinterkopf.
Doch so groß die Namen, so toll die Vergleiche: Die Eigenständigkeit im RUINSIDE-Sound wird den Finnen oft genug zum Verhängnis, welches man auch durch das an sich ordentliche Songwriting nicht immer ausgleichen kann. Immerzu hat man das Gefühl, das Ganze schon einmaal gehört zu haben, jedoch dann auch noch einen Tick ambitionierter und aggressiver.
Man will den fünf Musikern eigentlich nicht ans Bein pinkeln, weil sie im Grunde genommen gute Arbeit leisten. Aber "The Hunt" fehlt es zwischenzeitlich an Charakter und Individualität - und dieses Manko ist schließlich stark genug ausgeprägt und vergiftet phasenweise den guten Ton dieser Platte.
Anspieltipps: Belaguered, Hunters Of Divine Society
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes