RUNEMAGICK - Envenom
Mehr über Runemagick
- Genre:
- Doom/Death Metal
- Label:
- Aftermath Music
- Release:
- 01.03.2005
- Vultures
- Envenom (Laterna-Magica)
- Nebolous
- Omnivore
- Maelstrom (Sin Eater)
Und schon wieder werfen RUNEMAGICK eine Scheiblette auf den Markt. Verwunderlich, denn der letzte Streich ist noch taufrisch und unverdaut. Egal, mir soll´s recht sein, solange die Qualität des Materials stimmt. Und wie sollte es anders sein? Passt schon! Wie gehabt servieren uns die drei Schweden schleppendsten Doom mit ordentlich Death-Einschlag, der sich in derbsten Growls und Grunts niederschlägt. Das neue Material besticht vor allem durch ordentlich Undergroundflair, das nihilistisch und abgrundtief finster seinen Weg in die ergeben schwarze Seele bahnt.
Tiefer und noch tiefer geht die Reise hinab in die Leere, in der selbst die weichen Geräusche der eigenen Schritte ängstigen. In dieser unheilvoll dunkelnden Öde entfalten die begräbnisgestählten Songs ihr tödliches Antlitz. Dabei exerzieren die Nordlichter ihre Lavariffs teiweise bis zum Erbrechen und minimalisieren sich instrumentell zumeist auf das Nötigste. Die fünf dargebotenen Songs bedürfen der vollen Aufmerksamkeit, da sie im Nebenbeistadium eher zum Nerven als zum Fesseln neigen. Lässt man sich aber auf diese Tortur des Geistes ein, lodert einem die Hölle höchstselbst unter der Haut.
Tja, wem soll ich RUNEMAGICK denn nun empfehlen? Eigentlich jedem, der auf zutiefst dunkel vertonte Klänge steht. Klänge deshalb, weil der Gesang nicht gerade oft zu vernehmen ist. Also ist Vorsicht geboten und dem vorschnellen Kauf von "Envenom" abgeraten. Am besten wirklich erst mal anchecken, wobei die ellenlangen Songs (über sechzig Minuten Spielzeit!) mit dem Zackzack-Reinhören beim Plattendealer des Vertrauens auch keinen ordentlichen Eindruck vermitteln werden. Somit ziehe ich folgendes Fazit: "Envenom" ist ein sehr starkes Album, das sich unter Ruhe und Hingabe am besten entfaltet. Dabei sollte keine Lichtquelle den Raum erhellen und am besten ein Kopfhörer auf dem Schädel sitzen. Dann erwartet euch ein dreckiges, speckiges und räudiges Klangerlebnis, das zu jedem Zeitpunkt dem so genannten "guten Geschmack" spottet.
Anspieltipps: Vultures
- Redakteur:
- Alex Straka