RUNEMAGICK - Invocation Of Magick
Mehr über Runemagick
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Aftermath Music
- Preludium
- Invocation Of Doom Runes
- Black Magick Sorceress
- Fisher Of Souls
- Lower Worlds
- The Devils (Imperium Magnum Infernalis)
- Conjuration Of The Black Shape
- Witchcraft Gateways
Den Namen RUNEMAGICK hört man ja des Öfteren mal, wenn es darum geht, die führende skandinavische Doom-Death-Band zu Ermitteln. Doch durch diese Schubladisierung könnte durchaus ein grundfalscher Eindruck vom musikalischen Schaffen des schwedischen Trios entstehen. Mit dem klassischen Doom / Death britischer Prägung hat die Kapelle auf "Invocation Of Magick" nämlich im Endeffekt rein gar nichts am Hut. Die Band könnte von MY DYING BRIDE und Konsorten kaum weiter entfernt sein, denn besonders gefühlsbetont, introvertiert oder melancholisch ist das nicht, was uns Mastermind Nicklas Rudolfsson zusammen mit seinen Mitstreitern Emma und Daniel hier vorsetzt - romantisch oder gotisch angehaucht schon gar nicht. Die Riffs sind zäh wie Lava und haben einen extrem fiesen Sound, das Material ist kalt, finster und unbarmherzig.
Schon für das sphärische, zunächst kurzzeitig Ambient-lastige Intro 'Preludium Apocalypsis' lassen sich die Schweden fünf Minuten lang Zeit und so setzen sie mit entrückten Klängen, zu denen bald zermalmende, flirrende Gitarren und wuchtige Riffs treten, die richtige Stimmung für ein dunkles Abenteuer in Slo-Motion, das mit dem gnadenlosen Zehnminüter 'Invocation Of The Doom Runes' seinen eigentlichen Anfang nimmt. Hier walzt sich die Rhythmus-Sektion Zentimeter für Zentimeter voran und hinterlässt nichts als verbrannte Erde. Die stoischen Riffs zeigen sich von CELTIC FROST inspiriert und der raue, kehlige und beschwörende Gesang Rudolfssons bewegt sich irgendwo zwischen den Polen des Black und des Death Metals. 'Black Magick Sorceress' packt in Sachen Spielzeit noch mal ein paar Minuten drauf und kommt so fast auf eine Viertelstunde. Dazu kommen einige epische Chöre und ein insgesamt klassischerer, etwas klarerer Doom-Sound. Das Stück ist psychedelischer, spaciger, jedoch ohne das finstere Element zu vernachlässigen. 'Fisher Of Souls' ist wieder fieser und härter. Erinnert mich an ein langsames Exponat der alten Schule schwedischen Death Metals, was für RUNEMAGICK-Verhältnisse allerdings schon ziemliches Uptempo darstellt. Danach experimentiert die Band eine Minute lang mit orientalischer Melodik, bevor 'The Devils (Imperium Magnum Infernalis)' schön rhythmisch zum gemächlichen Dauerbangen einlädt. Begleitet von spacigen Synths, erneut sehr präsenten FROST-Anklängen, ein wenig Drone und einem Schuss Schwarzmetall bringt der Song die Essenz der Truppe gut auf den Punkt. Für ihre eigenen Maßstäbe erneut recht flott, stampfen sich die Herrschaften sodann durch das siebenminütige Instrumental 'Conjuration Of The Black Shape' und lassen im abschließenden 'Witchcraft Gateways' noch mal zwölf Minuten lang sphärischen Klangexperimenten freien Lauf, die zwar einige interessante Gitarren- und Bass-Momente aufweisen, aber mit ellenlangem Ätherrauschen und vor allem den sechs Minuten völliger Stille am Ende auch nicht ganz über den Verdacht erhaben sind, ein wenig Spielzeit zu schinden. Dennoch: "Invocation Of Magick" ist ein weiteres sehr mächtiges Album einer Band, die ihren Stil gefunden zu haben scheint und in einem bewundernswert schnellen Rhythmus überzeugende Scheiben vorlegt, die kaum einen RUNEMAGICK-Fan enttäuschen dürften.
Anspieltipps: Black Magick Sorceress, Fisher Of Souls
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle