RUNESPELL - Order Of Vengeance
Mehr über Runespell
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Iron Bonehead
- Release:
- 06.07.2018
- Retribution In Iron
- Destiny Over Discord
- Claws Of fate
- Night's Gate
- Wolf.Axis
- Blood Martyr
- Pray For Redemption - Redemption For Prey
Anständige Songs in desaströsem Klangsetting
Irgendwie hatte mich der erste RUNESPELL-Longplayer im vergangenen Jahr mehr angesprochen. Zwar finden sich auch auf "Order Of Vengeance" zahlreiche Elemente, die man mit den Anfängen des Viking-Metal-Genres in Verbindung bringen kann und auch muss, doch nicht zuletzt wegen des ziemlich ernüchternden Klangbilds (die Produktion ist wirklich grottig) bleibt die Freude über die sieben neuen Stücke von "Order Of Vengeance" eher verhalten - und das liegt nicht zwingend daran, dass die Band beim Songwriting schlechtere Arbeit geleistet hat.
Allerdings klingt der frische Stoff der australischen Black-Metal-Combo diesmal doch etwas eintöniger: Die Band hat eine ziemlich steife Formel festgelegt, nach der sich die neuen Stücke weitestgehend richten, die aber leider viel zu unbeweglich ist, als dass auch die etwas boshafteren Emotionen wirklich durchklingen könnten. Gerade wenn RUNESPELL doch mal einen Zacken schneller unterwegs ist und unterm Strich auch mit aggressiveren Mitteln nach Geltung schreit, verhallt das Ganze im Soundmatsch, den sich die Herren im Studio haben generieren lassen. Und auch wenn es sich hierbe sicherlich um externe Einflüsse handelt, die an den Knöpfchen einiges versaut haben, darf nicht vergessen werden, dass die Musiker bei der letztendlichen Aufbereitung ein Wörtchen mitzusprechen haben - und hier haben sie leider ziemlich gepennt.
Für sich betrachtet sind die Songs von "Order Of Vengeance" dennoch in Ordnung, weil ihr melodischer Unterbau hier und dort noch einen kleinen Akzent setzen kann und die Verbindungen zu den nordischen Pionieren auch musikalisch bestehen bleiben. Dennoch bekommt die neue Platte keine uneingeschränkte Kaufempfehlung, weil die klangliche Aufbereitung in weiten Teilen schauerlich ist - und viele gute Ideen unter dem verwaschenen Endmix begraben werden. RUNESPELL bleibt eine interessante Band, die aber schauen sollte, dass sie sich künftig besser beraten und abmischen lässt. Auch der Underground hat Schmerzgrenzen, was die Akustik eines Albums betrifft.
Anspieltipp: Wolf.Axis
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes