RUNESPELL - Unhallowed Blood Oath
Mehr über Runespell
- Genre:
- Blaack Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Iron Bonehead Productions
- Release:
- 29.09.2017
- Oblivion Winds
- Bloodlust & Vengeance
- As Old Gates Unfurl...
- Heaven In Blood
- White Death's Wings
- All Thrones Perish
- And Wolves Guide Me Home
Sphärischer Black Metal wie dereinst beim Startschuss der Viking-Szene
Wer die ersten Demo-Aufnahmen von ENSLAVED, EMPEROR und SATYRICON sein Eigen nennt, wird eine gewisse Genugtuung empfinden, wenn er sich den neuen Longplayer des australischen Ein-Mann-Projekts RUNESPELL zu Gemüte führt. Die Erkenntnis, dass dieser urmelodische Typus sphärischen Black Metals über all die Jahre erhalten geblieben ist, obwohl seine ersten Schöpfer längst in völlig andere Richtungen abgedriftet sind, könnte sogar ein paar Freudentränen auslösen, die die bereits Anfang der 90er ausgerufene Nähe zur Natur und damit auch zur nordischen Folklore heuer nur noch selten aufgegriffen wird - und dann meist wieder mit opulenten Keyboard-Arrangements ausgehebelt wird.
RUNESPELL-Mastermind Nightwolf hat sie jedoch noch, diese urtümliche Verbundenheit, die damals auf dem ersten Split-Release der oben genannten Acts das Maß der Dinge war. Sowohl "Yggdrasil" von ENSLAVED als auch ganz besonders "The Forest Is My Throne" finden sich auf einem Album wie "Unhallowed Black Oath" reflektiert, sei es nun bei der rauen Melodieführung, bei den zahlreichen hymnischen Parts oder schließlich auch bei der Produktion der Vocals, die mit reichlich Hall nach hinten gedrängt werden, schlussendlich aber genauso klingen wie besagte Bands oder DARKTHRONE in der ersten Black-Metal-Phase.
Aber was bedeutet das jetzt für RUNESPELL? Ist das Projekt ewiggestrig orientiert und hat deswegen kaum Überlebenschancen? Oder ist diese rückwärtige Ausrichtung gerade erst das Salz in der Suppe einer solchen Veröffentlichung wie dem offiziellen Debüt des Australiers. Nightwolf gibt hier ein deutliche Antwort, und die betont den zweiten Teil der Frage mit diesen prächtigen sphärischen Nuancen von "Unhallowed Blood Oath", den herrlichen Melodien und dieser minimalen Pagan-Komponente, die an die ersten Alben von THYRFING und EINHERJER erinnert. Nicht jeder schaut gerne in die Vergangenheit, und gerade die angesprochenen Bands wollen zumeist nicht mehr viel darüber wissen. RUNESPELL ist das jedoch egal; und die sieben Stücke der neuen Scheibe geben dem australischen Musiker auch völlig recht!
Anspieltipps: Bloodlust & Vengeance, All Thrones Perish
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes