RUNIC - Liar Flags
Mehr über Runic
- Genre:
- Viking Metal
- Label:
- Massacre Records / Soulfood
- Release:
- 24.03.2006
- When The Demons Ride
- Liar Flags
- Last Days Of Aghrapur pt. 1 - Ambush
- Last Days Of Aghrapur pt.2 - Lost Empire
- Predecessor
- To The Fallen Ones
- Vs Myself
- Nau
- And A New Journey Begins
Wenn ich irgendwo Stilbezeichnungen wie Epic Pagan Viking Death Metal höre, wird mir ja schon speiübel. Hätte man nicht noch ein paar mehr Begriffe mehr mit einbringen können, damit der Hörer komplett verwirrt wird? Wie auch immer, RUNIC aus dem sonnigen Spanien sind wohl eine der wenigen Bands aus ihrem Lande, die sich den typisch nordischen Klängen angenommen haben, kommen dabei aber bei weitem noch nicht an das mächtige Fundament skandinavischer Elitetruppen wie AMON AMARTH, MOONSORROW oder ENSIFERUM heran. Trotzdem: Im Label-Infoblatt steht, dass RUNIC in ihrer Heimat die populärste Genre-Band sind. Na ja, muss ja nix heißen...
Aber zurück zu den unvermeidbaren Vergleichen: RUNIC orientieren sich schon an den heroischen Melodien der bekannten Szene-Vertreter, schaffen es aber im Laufe der arg kurzen 35 Minuten von "Liar Songs" - dem mittlerweile zweiten Album - kaum, auch nur ähnlich erhaben zu klingen. Eine Nummer wie das folkige 'Predecessor' kommt da zwar noch ziemlich nahe heran, zumal man hier nicht so massiv mit Keyboards bombardiert wird, aber grob gesehen ist das Material auf "Liar Flags" bestenfalls zweitklassig. Stücke wie das aggressive 'Last Days Of Aghrapur' fangen zwar noch gut an, versinken dann aber im CHILDREN OF BODOM-typischen Tastenbombast, wohingegen das zuvor gespielte Titelstück und das ebenfalls recht heftige 'When The Demons Ride' einfach zu schlicht gestaltet wurden und gerade mal guter Durchschnitt sind.
Allerdings bessert sich die Band in der zweiten Hälfte ein wenig, was vor allem am sich steigernden Folk-Anteil der Kompositionen liegt. Das hymnische 'To The Fallen Ones' zum Beispiel ist wirklich gelungen und bleibt auch hängen. 'Nau' hingegen besitzt auch ganz ordentliche Melodien, driftet aber beim Einsatz der Keyboards wieder zu sehr in den Durchschnitt ab und bleibt dort auch gefangen.
Es ist sicherlich nicht einfach, in diesem Genre Fuß zu fassen, wo die skandinavischen Bands in den letzten Jahren Maßstäbe gesetzt haben, die heute nur noch schwer erreicht werden können. Und wenn man dies berücksichtigt, dann ist "Liar Songs" ganz bestimmt kein schlechtes Album. Aber umgekehrt stellt sich die Frage, wer sich mit einem simplen Standard-Werk zufrieden gibt, wenn die breite Auswahl deutlich Hochwertigeres hergibt. Insofern ist das zweite RUNIC-Album auch nur für diejenigen interessant, die den Hals von Viking Metal und den dazugehörigen Sub-Genres nicht voll kriegen können. Alle anderen werden höchstens mal müde lächeln, sich dann aber wieder den Meisterwerken von MOONSORROW und Co. hingeben.
Anspieltipps: To The Fallen Ones, Predecessor
- Redakteur:
- Björn Backes