RUNNING WILD - 20 Years In History
Mehr über Running Wild
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Sanctuary Records
- Release:
- 08.09.2003
- Prowling Werewolf
- Genghis Khan
- Prisoners Of Our Time
- Branded & Exiled '03
- Mordor '03
- Under Jolly Roger
- Apocalyptic Horsemen
- Raise Your Fist
- Port Royal
- Conquistadores
- Riding The Storm
- Bad To The Bone
- Blazon Stone
- Little Big Horn
- Whirlwind
- Treasure Island
- Black Hand Inn
- The Privateer
- Lions Of The Sea
- Black Soul
- Firebreather
- Ballad Of William Kidd
- Victory
- Tsar
- Welcome To Hell
- The Brotherhood
Über eine Band wie RUNNING WILD muss man wohl nicht mehr viel erzählen, denn schließlich ist sie aus der deutschen Metal-Landschaft nicht mehr wegzudenken. Und deshalb fasse ich mich hier auch kurz: Die Geschichte dieser Band, die unweigerlich mit dem Namen Rolf Kasparek - oder besser: Rock 'n' Rolf - verbunden ist, reicht bis ins Jahr 1980 zurück, auch wenn der eigentliche Startschuss erst 1982/83 fiel, als endlich ein erstes Line-up gefunden wurde. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2003, und somit können RUNNING WILD nun auf 20 Jahre und nicht wenige Platten, die in schöner Regelmäßigkeit veröffentlicht wurden, zurückblicken. Wenn das kein Grund zum Feiern ist - so dachten wohl auch Band und Plattenfirma, und deshalb gibt es nun in Form der Best-of-Doppel-CD "20 Years In History" einen würdigen musikalischen Rückblick auf die letzten beiden Jahrzehnte...
Bei der Zusammenstellung der Songs ist man sehr gewissenhaft vorgegangen, und so hat man von jedem bislang veröffentlichten Studioalbum zwei Songs ausgewählt. Man ist dabei auch chronologisch vorgegangen, so dass das 1984er-Debüt "Gates Of Purgatory" - vertreten durch 'Genghis Khan' und die Bandhymne schlechthin, 'Prisoners Of Our Time' - den Anfang macht. Weiter geht es mit den Alben "Branded & Exiled" ('Branded & Exiled', 'Mordor'), "Under Jolly Roger" ('Under Jolly Roger', 'Raise Your Fist') und "Port Royal ('Port Royal', 'Conquistadores'), ehe mit "Death Or Glory" ('Riding The Storm', 'Bad To The Bone') die Achtziger Jahre abgehakt werden. Der erste Silberling wird schließlich durch die beiden "Blazon Stone"-Songs 'Blazon Stone' und 'Little Big Horn' abgerundet...
Die zweite CD beginnt dann - wie könnte es anders sein - mit zwei "Pile Of Skulls"-Stücken, wobei hier neben 'Whirlwind' erfreulicherweise das längliche 'Treasure Island' den Zuschlag bekommen hat. Mit 'Black Hand Inn', 'The Privateer', 'Lions Of The Sea', 'Black Soul', 'Firebreather' und der 'Ballad Of William Kidd' kommen anschließend auch die restlichen Neunziger-Jahre-Scheiben "Black Hand Inn", "Masquerade" und "The Rivalry" zum Zuge, bevor es schnurstracks auf die Neuzeit zugeht. Die letzten beiden Veröffentlichungen "Victory" und "The Brotherhood" wurden jeweils mit dem Titeltrack und darüber hinaus noch mit 'Tsar' ("Victory") und 'Welcome To Hell' ("The Brotherhood") berücksichtigt...
Aber das war noch nicht alles, denn RUNNING WILD haben sich etwas ganz besonderes einfallen lassen und noch zwei Songs auf die Silberlinge gebannt, die es bislang auf keiner anderen regulären Veröffentlichung zu hören gab. Diejenigen, die dieses Jahr beim Wacken Open Air waren, kennen die beiden Stücke bereits, da Rock 'n' Rolf & Co. dort beide gespielt haben. Für alle anderen ein paar Worte zu den Songs: 'Prowling Werewolf' stammt aus den Anfangstagen von RUNNING WILD und wurde laut Rolf eigentlich nur auf der 1983er-Tour - legt mich bitte nicht auf diese Jahreszahl fest! ;-) - gespielt. Es handelt sich dabei um einen typischen RUNNING WILD-Song, der zum einen natürlich von der markanten Stimme von Rock 'n' Rolf lebt und zum anderen mit satten Gitarrenriffs aufwarten kann. Der prägnante, eingängige Refrain tut sein Übriges dazu, damit dieser Song im Ohr hängenbleibt und immer wieder zum Mitsingen/-grölen einlädt. 'Apocalyptic Horsemen' ist etwas jünger und stammt wohl aus der "Under Jolly Roger"-Recording-Phase, hat es damals aber dann doch nicht auf das Album geschafft. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass dieser im Midtempo gehaltene Song nicht mit dem übrigen "Under Jolly Roger"-Material mithalten könnte. Die Gesangslinie ist zwar reichlich unspektakulär, aber dafür kann die Gitarrenarbeit hier durchaus überzeugen. Für das bangerische Aufwärmtraining ist dieser Song geradezu prädestiniert...
Sämtliche Songs wurden selbstverständlich neu gemischt und neu remastert (Anglizismen sind was schönes :-)), und die beiden "Branded & Exiled"-Stücke 'Branded & Exiled' und 'Mordor' wurden sogar komplett neu aufgenommen. Somit erscheinen ältere wie neuere Songs in einem ordentlichen Sound-Kostüm, und einem gelungenen Themenabend "RUNNING WILD spielt RUNNING WILD" steht nichts mehr im Wege...
Die Entscheidung, ob sich langjährige RUNNING WILD-Fans diese Scheibe zulegen müssen, überlasse ich jedem selbst. Sicherlich gibt es die angesprochenen beiden "neuen" Songs sowie zwei Neueinspielungen, aber rechtfertigen diese schon den Kauf einer Doppel-CD?!? - Für RUNNING WILD-Anfänger oder gar -Neueinsteiger - so was soll's geben! ;-) - drängt sich diese Compilation aber geradezu auf, da sie einen sehr guten Querschnitt durch das bisherige Schaffen der Band und damit einen guten Überblick bietet...
Anspieltipps: Prisoners Of Our Time; Under Jolly Roger; Welcome To Hell
(für RUNNING WILD-Kenner natürlich: Prowling Werewolf; Apocalyptic Horsemen)
- Redakteur:
- Martin Schaich