RUNNING WILD - Ready For Boarding (Re-Release)
Mehr über Running Wild
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- BMG
- Release:
- 27.05.2022
- Hymn Of Long John Silver
- Under Jolly Roger
- Genghis Khan
- Raise Your Fist
- Purgatory
- Mordor
- Diabolic Force
- Raw Ride
- Adrian (S.O.S.)
- Prisoner Of Our Time
- Intro
- Riding The Storm
- Bad To The Bone
- Raw Ride
- Raging Fire
- Tortuga Bay
- Uaschtschun
- Bass Solo
- Conquistadores
- Prisoner Of Our Time
Bereit zum Kapern!
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber seit nun 25 Monaten, seitdem a crazy little thing called Corona die Live-Auftritte abrupt stoppen ließ, machen Live-Alben umso mehr Freude und sorgen für ein großes Verlangen, Schweiß, harte Riffs, pumpendes Drumming und frenetischen Jubel wieder livehaftig zu spüren. Und solange RUNNING WILD-Auftritte noch auf sich warten lassen, müssen eben bisherige Aufzeichnungen herhalten. Rückblickend lagen zwischen den beiden W:O:A:-Auftritten 2009 und 2018 Welten und auch das 2002er "Live" hatte seine Glanzmomente. Auf was sich Fans jedoch immer einigen können, ist "Ready For Boarding" und die erste Live-Veröffentlichung der Crew von Captain Rolf Kasparek aus dem Jahre 1988.
Nun, 34 Jahre später, wird dieses Schmuckstück der in Stahl getränkten Schatztruhe – gemeinsam mit der "The First Years Of Piracy"-Compilation – nochmals aufs Deck geschickt, um die schlechte Laune zu bombardieren und die heimische Anlage einzunehmen. Über all die Jahre, über all unzähligen anderen Live-Alben, über all die anderen RUNNING WILD-Veröffentlichungen, über all die Ups und Downs in der Karriere des Hamburger Flaggschiffs hat "Ready For Boarding" nichts an Charme, Vehemenz, Wucht und Spielfreude verloren.
Nach der ersten Tournee zum "Under Jolly Roger"-Alben im Frühjahr 1987 wurde das Album im Herbst mit weiteren Dates promotet und gemeinsam mit SATAN machte Rolfs umgekrempelte Crew auch im deutschsprachigen Gebiet Halt, um unter anderem am 9. und 10. November die bayerische Landeshauptstadt zu verzücken. Im neu gefundenen Piratenoutfit wurde die Crème de la Crème der ersten drei Bandalben zum Besten gegeben, die zusätzlich mit einer gewissen Wuchtbrumme namens 'Purgatory', das zuvor auf keiner Veröffentlichung zu finden war, erweitert wurde. Und einmal mehr wird klar, wie feierwütig die Münchener schon damals waren.
Die Menge feiert, der Sound drückt, die Band ist gut drauf und an der Songauswahl gibt es auch nichts zu meckern: Nach dem 'Hymn Of Long John Silver'-Intro drücken 'Genghis Khan', 'Mordor' und vor allem 'Raw Ride' und 'Adrian (S.O.S.)' auf das Gaspedal, ach was sage ich? Von 'Under Jolly Roger' bis zum obligatorischen 'Prisoner Of Our Time'-Rausschmeißer sind alle Songs dieses Auftritts eine Wucht, die komplette CD ein akustisches Sahnestück, das im vorliegenden Re-Release durch den Mitschnitt der Düsseldorf-Show der "Death Or Glory"-Tour 1989, welche damals als VHS-Video erschien, erweitert wird. Allein der Blick auf die Trackliste – vom 'Riding The Storm' und 'Bad To The Bone'-Doppeldecker über 'Tortuga Bay' bis hin zu 'Uaschtschun' und 'Conquistadores' – dürfte euch das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen, nicht wahr? Und auch die Rheinländer können schwermetallisch feiern, obgleich mir der Sound des Münchener Auftritts eine Spur weit besser gefällt.
Doch sei's drum, aus den beiden Gigs wurde das Bestmögliche herausgeholt und in Summe bildet die "Ready For Boarding"-Wiederveröffentlichung mit der Rückschau der ersten Piraterie-Jahre eine mehr als runde Sache. BMG macht es möglich und sorgt dafür, dass der Mai ziemlich stürmisch wird. RUNNING WILD spielt RUNNING WILD und wird auch immer RUNNING WILD spielen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp