RUNNING WILD - Rogues En Vogue
Mehr über Running Wild
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- GUN/BMG
- Release:
- 21.02.2005
- Draw The Line
- Angel Of Mercy
- Skeleton Dance
- Skull & Bones
- Born Bad, Dying Worse
- Black Gold
- Soul Vampires
- Rogues En Vogue
- Winged & Feathered
- Dead Man's Road
- The War
Erst einmal die gute Nachricht: Unser aller synthetischer Freund Angelo Sasso hat die Kogge verlassen müssen und ist einem Schlagzeuger aus Fleisch und Blut gewichen. Das freut nicht nur den Rezensenten, sondern sollte auch für Erleichterung in der seit drei Jahren wartenden Anhängerschaft von Rolf Kasparek und seiner Band sorgen. Ob diese jedoch auch nach den ersten Durchläufen des 13. Studioalbums "Rogues En Vogue" noch immer erleichtert sein werden, wage ich zu bezweifeln, denn obwohl die neue Scheibe mit Sicherheit eine der besseren der jüngeren RUNNING WILD-Geschichte ist, so ist sie wiederum nicht der angekündigte Paukenschlag.
Besser als "The Brotherhood" ist "Rogues En Vogue" aber auf jeden Fall, aber das war ja auch nicht bsonders schwer. Das große Plus der aktuellen Platte ist nämlich, dass es wieder einige echte Hymnen zu hören gibt, eben jene, die man aus dem Hause Kasparek schon seit einiger Zeit nicht mehr in so ausgepägter Form hat hören dürfen. Leider dauert es aber eine Zeit, bis diese dann auch mal ihre Wirkung entfalten dürfen, denn grob genommen fängt der lohnenswerte Teil von "Rogues En Vogue" erst beim fünften Track 'Born Bad, Dying Worse' an. Alles was davor passiert, ist zwar phasenweise ganz nett, über weite Strecken aber nicht mehr als unterdurchschnittliche Piratenkost, die von Rock 'n' Rolf zum hundersten Mal neu aufgewärmt wurde. Braucht eigentlich kein Mensch, denn neue Ideen sind hier absolut Fehlanzeige.
Gut, die restlichen Stücke kann man natürlich auch nicht als innovativ bezeichnen, aber sie bieten eben besten unterhaltsamen Heavy Metal mit tollen Melodien, meist guten Refrains (sehr gut in dieser Hinsicht: 'Soul Vampires') und ordentlichen Riffs, die bei einer etwas raueren Produktion sicherlich noch besser gekommen wären.
Das Titelstück und der abschließende Übersong 'The War' gehören sogar zum Besten, was das Hamburger Szeneoriginal in mehr als 20 Jahren auf Konserve gepackt hat und wird daher bedenkenlos in den Best-of-Katalog mitaufgenommen.
Und sonst? Nun, geändert hat sich wenig, das war aber auch nicht anders zu erwarten. Aber zumindest bleibt festzuhalten, dass RUNNING WILD sich mit "Rogues En Vogue" trotz einiger Einstiegsprobleme wieder gefangen haben und auf dem Weg der Besserung sind. Klassiker wie "Black Hand Inn" bleiben jedoch weiterhin unantastbar - und werden es wahrscheinlich auch auf immer bleiben. Aber hey, ein ordentlich solides Album von RUNNING WILD, das ist doch auch schon mal was. Mir ist das jedenfalls lieber als "Victory" und "The Borhterhood" zusammen, was mir letztendlich auch für eine Kaufempfehlung für eingeschworene Fans reicht. Alle anderen holen sich am besten die vor einiger Zeit erschienene Best-of, da hat man alles, was man von RUNNING WILD braucht und muss nicht mit zusehen, wie Rolf Kasparek trotz guter Ansätze seinen Glanzzeiten hinterherrennt.
Anspieltipps: Rogues En Vogue, The War, Soul Vampires
- Redakteur:
- Björn Backes