RUNNING WILD - The Brotherhood
Mehr über Running Wild
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- GUN Records
- Release:
- 25.02.2002
- Welcome To Hell
- Soulstrippers
- The Broderhood
- Crossfire
- Siberian Winter
- Detonator
- Pirate Song
- Unation
- Dr. Horror
- The Ghost
Da ist er wieder, der Mann (?), der vor zwei Jahren die Schlagzeilen aller Metal-Magazine beherrschte. Nein, nicht Rock´n´Rolf Kasparek, sonder ein gewisser Angelo Sasso. Scheinbar ein Drummer der Extraklasse, der aber noch nie in irgendeiner Band jemals live gespielt haben soll; ein Drummer von so hoher Präzision, wie sie eigentlich nur Fake-Schlagwerker Rhino (ex-MANOWAR) an den Tag legte und sich somit die gesamte Metalgemeinde ziemlich sicher ist, dass Mr. Sasso ein sauguter Drumcomputer ist; mehr auch nicht.
Wie dem auch sei, kümmern wir uns um den neusten und insgesamt vierzehnten Full-length Output der Hamburger Piraten-Combo: "The Brotherhood". Ein weiteres mal wechselte das Lineup und somit ist nun Peter Pichl (b.) neu in der Band. Nun ist ja allgemein bekannt, dass Rolf seinen Mitstreitern nur sehr wenig Spielraum innerhalb der Band lässt; sowohl im Studio, als auch auf der Bühne. Logischerweise schlägt sich das auch auf das Songwriting nieder und da hat "The Brotherhood" erhebliche Schwächen aufzuweisen. Die 10 Songs bieten wahrlich nichts Neues aus dem Hause RUNNING WILD; zwar sind die Riffs immer noch typisch, die Soli werden wie gehabt zelebriert und Rolfs Stimme erklingt immer noch passend zum Stil, aber irgendwie klingt es meistens recht einfallslos und abgedroschen.
Bei Songs wie "Detonator" - angesichts solcher Textzeilen wie zum Beispiel: "TNT it´s the deepest part of me" - frage ich mich ernsthaft, aus welcher verstaubten Schublade Herrn Kaspareks Songideen kamen. Nach etlichen Durchläufen von "The Brotherhood" bleiben mir lediglich 4 von 10 Tracks im Gedächtnis haften. Das wäre zum einen der groovige Opener "Welcome To Hell", das Instrumental "Siberian Winter", das RW-typische und speedige "Pirate Song" und das 10-minütige "The Ghost". Für eine Spitzen-Scheibe eindeutig zu wenig! Die restlichen 6 Stücke fallen leider unter das Prädikat "bedeutungslos" und würden bei einer Skisprung-Jury als gestürzt gewertet.
Fazit: "The Brotherhood" kann keinesfalls an Alben wie "Black Hand Inn" (meiner Meinung nach das beste RW-Album), "Pile Of Skulls" oder "Masquarade" heranreichen. Zieht man einmal die letzten beiden RW-Scheiben zusammen, dann ist "The Brotherhood" als Mittelweg zu bezeichnen, der weder einen Fortschritt noch einen Rückschritt bedeutet. Vermutlich liegt es daran, dass RUNNING WILD immer mehr zur One-Man-Show verkommen und das liegt mit Bestimmtheit nicht an Angelo Sasso ;-). Für die-hard RUNNING WILD-Fans ist die Scheibe sowieso eine Pflicht, allen anderen sei zur Vorsicht geraten, es sollte erst einmal eine gute Portion Gehör investiert werden.
Als Anspieltipps gebe ich euch je 2 gute und je 2 schlechtere Songs!
Anspieltipps: Siberian Winter; Pirate Song - Detonator; Dr. Horror
- Redakteur:
- Alex Kragl