RUNNING WILD - The Rivalry/Victory (LP)
Mehr über Running Wild
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Sony Music
- Release:
- 05.04.2019
- March Of The Final Battle
- The Rivalry
- Kiss Of Death
- Firebreather
- Return Of The Dragon
- Ballad Of William Kidd
- Agents Of Black
- Fire & Thunder
- War & Peace
- Fall Of Dorkas
- When Time Runs Out
- Timeriders
- Into The Fire
- Revolution
- The Final Waltz
- Tsar
- The Hussar
- The Guardian
- Return Of The Gods
- Silent Killers
- Victory
Es geht weiter...
Richtig, Vinyl ist wieder in Mode, und so versorgt uns Sony Music zu einem sehr günstigen Zeitpunkt mit Re-Releases der Extraklasse. Unter dem Titel "Original Vinyl Classics" startet der Frühsommer und Festivalauftakt mit einer ganzen Bandbreite an Künstlern, die zwei ihrer Alben in wunderbar praktischen aber dennoch sehr edlen Schallplattenveröffentlichungen erneut an den Mann bringen. Neben NINA HAGEN, SPLIFF oder FALCO machen dies auch für unser Magazin relevante Interpreten wie APOCALYPTICA, GUANO APES, WITT, OOMPH! oder auch eben RUNNING WILD. Die Piratentruppe um Rock'n'Rolf hat in den letzten zwei Jahren bereits den Großteil ihrer Schatztruhe als Digipacks und Vinyl-Ausgaben nochmal ausgegraben und so fügt sich "The Rivalry/Victory" dem RUNNING WILD-Vinyl-Hype von Noise/BMG vom Spätsommer 2017 oder der schmucken "Pieces Of Eight"-Kiste aus dem vergangenen Jahr nahtlos an.
Schauen wir zunächst, wo RUNNING WILD zum "The Rivalry"- bzw. "Victory"-Zeitpunkt stand: Nach "Masquerade" ging es 1998 und 2000 mit dem Kampf "Gut gegen Böse" nahtlos weiter. Stilistisch hat sich auch nichts bei der Hamburger Flotte verändert: Auch vor rund 20 Jahren stand RUNNING WILD noch immer für klassischen Heavy Metal made in Germany. Die vorliegende "Original Vinyl Classics"-Veröffentlichung ist der beste Beweis hierfür. Und diese Neuauflage kommt im Übrigen mit einem sehr schönen und für stürmische See passenden Artwork daher.
"The Rivalry" war das erste RUNNING WILD-Album nach der zweijährigen Pause und markierte auch zeitgleich das letzte mit Jörg Michael hinter der Schießbude. Erneut wechseln sich locker flockige, aber knackige Up-Tempo-Nummer wie 'Firebreather' oder 'Agents Of Black' mit Stampfern im mittleren Tempo ('Kiss Of Death', 'Fire & Thunder') oder auch epischeren Ausmaßes ('Ballad Of William Kidd', 'War & Peace') ab. So ist das zehnte RUNNING WILD-Album wieder ein für die Band so typisches geworden, das eigentlich keine größeren Überraschungen parat hielt.
"Victory", der letzte Trilogie-Teil, hingegen blieb mir hinsichtlich der Songs nicht ganz so sehr in Erinnerung wie die vorangegangenen RUNNING WILD-Alben. Zwar hatten Kasparek und Co. mit 'Return Of The Gods', 'Tsar' oder auch 'When Time Runs Out' wieder erstklassiges Schwermetall-Material am Start, doch die ganze Angelo Sasso-Diskussion rückte doch die eigentliche Klasse des Albums merklich nach hinten. Ich persönlich kann verstehen, warum der Kapitän irgendwann recht genervt wirkte, wenn man ihn auf die Platte und eben Angelo Sasso, wer auch immer das nun war, ansprach.
Und so nutzen wir doch die von Sony Music gegebene Gelegenheit, lauschen noch einmal in die Klasse der beiden Alben und stellen fest, dass sie im Großen und Ganzen im Vinyl-Format doch noch mehr Spaß machen als aus dem CD-Player. Der tolle Sound sowie die aufklappbaren Gatefolg-Innenseiten, die uns die Original-Artworks der beiden Alben präsentieren, steigern noch einmal das Vinyl-Vergnügen. Auch wenn hier Texte leider fehlen, so ist diese Anschaffung sicherlich eine clevere und von hoher Qualität – Angelo Sasso-Diskussion hin oder her.
- Redakteur:
- Marcel Rapp