RUSH - Snakes & Arrows Live
Mehr über Rush
- Genre:
- (Prog) Rock
- Label:
- Atlantic Records/Warner
- Release:
- 18.04.2008
- Limelight
- Digital Man
- Entre Nous
- Mission
- Freewill
- The Main Monkey Business
- The Larger Bowl
- Secret Touch
- Circumstances
- Between The Wheels
- Dreamline
- Far Cry
- Workin' Them Angels
- Armor And Sword
- Spindrift
- The Way The Wind Blows
- Subdivisions
- Natural Science
- Witch Hunt
- Malignant Narcissism - De Slagwerker
- Hope
- Distant Early warning
- The Spirit Of The Radio
- Tom Sawyer
- One Little Victory
- A Passage To Bangkok
- YYZ
RUSH haben ein neues Livedokument veröffentlicht.
Dieser Satz beinhaltet eigentlich alles, was man über diese Veröffentlichung sagen muss. Jeder, der sich nicht erst seit gestern mit harter Rockmusik beschäftigt, weiß um die Qualitäten des kanadischen Ausnahmetrios. Einen schlechten Song haben, Gary Lee Weinrib, Neil Peart und Alex Zivojinovich in ihrer langen Karriere seit 1973 nicht komponiert. Aus dieser Warte betrachtet, ist es natürlich müßig über den musikalischen Inhalt dieses Doppelalbums – ich nenne das trotz digitaler Scheibe immer noch so – zu diskutieren. Es ist völlig schnuppe, welche Songs die Ausnahmenmusiker intonieren. Man kann sich wahlweise entspannt zurück lehnen und faszinierende Musik genießen oder abrocken. Bei RUSH ist tatsächlich beides möglich. Country und Western.
Trotzdem werfen wir mal einen Blick auf die Setliste. Neben neun – in Ziffern:9(!) – Titeln des aktuellen Machwerks "Snakes & Arrows", werden lang verschwundene Perlen ausgebuddelt. So eröffnet man mit 'Limelight' beinahe gradlinig, nur um danach mit 'Digital Man' und dem Überflieger der völlig unterbewerteten "Permanent Waves"-Scheibe 'Entre Nous' ein angenehm nostalgisches Flair im Wohnzimmer zu verbreiten. Im weiteren Verlauf kommt eben jene Überscheibe mit ihrem besten Song 'Natural Science' noch einmal zu Ehren. Bei diesem Track weine ich jedes Mal laute Freudentränen. So schön. Da muss ich kaum erwähnen, dass mit 'The Spirit Of The Radio' natürlich auch noch ein dritter Song hier vertreten ist. Aber der ist ja obligatorisch.
Weitere Überraschungen hören auf 'Witch Hunt' ("Moving Pictures") und 'A Passage To Bangkok' ("2112"). Dass das natürlich ganz toll klingt, muss ich nicht extra erwähnen. Man weiß es eh'. Aber es ist wunderbar, diese Nummern mal wieder neu zu entdecken.
Zwischenfrage:
Welche andere Band kann es sich übrigens erlauben, ihren Set mit einem Instrumental würdig abzuschließen?
Etwas skeptisch war ich ja bei der langen Aneinanderreihung so vieler neuer Nummern (beinahe) am Stück. Völlig überflüssig, denn diese Kompositionen funktionieren in einer Livesituation prächtig und 'The Larger Bowl' zum Beispiel wird zum emotionalen Ergreifungs-Monster. Hier kommt auch der transparente Klang des ganzen Geschehens sehr positiv zum Ausdruck. Man hat den Eindruck, sich in der Halle zu befinden. Wenn man jetzt im Wohnzimmer noch so eine visuelle Umsetzung hin bekommen würde ...
Auf weitere Titel einzugehen, halte ich für überflüssig. Lediglich das großartige Drum-Solo 'De Slagwerker' verdient eine gesonderte Erwähnung, da hier wieder Unglaubliches geboten wird. Und damit meine ich jetzt keine Geschwindigkeitsrekorde im Doublebass-Treten oder Highspeed-Becken-Klingeln. Solchen Firlefanz hat der große Meister nicht nötig.
Natürlich kann man im Nostalgie-Fieber nun darüber schwadronieren, warum denn persönliche Faves nicht am Start sind, aber das wäre müßig. Trotzdem: Beim nächsten Mal will ich 'Nobody's Hero' hören!
Anspieltipps: Entre Nous; Freewill; The Larger Bowl; Subdivisions; Natural Science; One Little Victory , A Passage To Bangkok.
- Redakteur:
- Holger Andrae